Forscher finden neuartigen Menschenknochen in Frankreich

Ein Knochenfund aus Frankreich kann weder den Homo Sapiens noch den Neandertalern zugeordnet werden. Forscher glauben an einen bisher unbekannten Menschenstamm.

Ein Schädel eines Neandertalers (rechts) und eines Homo Sapiens. Vermutlich existierte noch eine dritte Spezies. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In einer französischen Höhle wurde ein kindlicher Darmbeinknochen gefunden.
  • Forscher können ihn keiner bekannten Menschengattung zuordnen.
  • Die Grotte du Renne offenbart immer wieder interessante Funde aus unserer Vergangenheit.

In der Grotte du Renne in Frankreich haben Forscher einen kindlichen Darmbeinknochen gefunden. Das Erstaunliche: Er passt weder zum Skelett eines anatomisch modernen Menschen noch zu dem eines Neandertalers.

Laut den Anthropologen weist der Knochen auf die ehemalige Existenz eines bisher unbekannten Menschenstamms hin. Wie «Focus Online» berichtet, verglich das Forscherteam den Fund bei der Analyse unter anderem mit 32 modernen Menschenknochen.

Anthropologische Goldgrube in Frankreich

Fünfzehn unterschiedliche Ebenen mit Rückständen verschiedener Kulturen finden sich in der Grotte du Renne. Sowohl Neandertaler als auch Homo Sapiens sollen dort gelebt haben. Es gibt sogar Hinweise dafür, dass sich die beiden Menschenarten die Höhle eine Zeit lang teilten.

Dies soll vor 40'000 bis 45'000 Jahren der Fall gewesen sein. Die gefundenen Steinwerkzeuge aus dieser Zeit sind laut «Scientific Reports» aber wahrscheinlich das Ergebnis von Diffusion. Die Arbeitsgeräte seien von anatomisch modernen Menschen entwickelt und später von Neandertalern kopiert worden.

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Nun sieht es ganz danach aus, dass in der französischen Grotte noch eine mysteriöse dritte Menschengattung ihre Spuren hinterlassen hat.