Ukraine-Krieg: Russen-Wirtschaft steht vor Mega-Einbruch

Der Westen hat im Ukraine-Krieg unzählige Sanktionen gegen Russland ausgesprochen. Für die Wirtschaft hat das verheerende Folgen, wie durchgesickert ist.

Der Ukraine-Krieg lässt die Wirtschaft in seinem Land tauchen: Der russische Präsident Wladimir Putin. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die russische Wirtschaft steht offenbar vor einem grossen Zusammenbruch.
  • Das zeigt eine durchgesickerte Kopie der Kreml-Prognose.
  • Grund für den Kollaps sind die westlichen Sanktionen aufgrund des Ukraine-Kriegs.

Mit pompösen Militärparaden und Reden demonstriert Wladimir Putin immer wieder Russlands Macht. Gleichzeitig geht der Einmarsch in die Ukraine nur zögerlich voran. Und nicht nur die ukrainischen Truppen machen dem Kreml zu schaffen – auch die Sanktionen des Westens dämpfen die Moral. Und das deutlich.

Eine Kopie der Finanzprognose für 2022, die «Bloomberg» vorliegt, malt ein düsteres Bild der russischen Wirtschaft: Das Finanzministerium erwartet dieses Jahr einen Einbruch des Bruttoinlandprodukts um 12 Prozent.

Das wäre der stärkste Rückgang seit 1994, als Russland unter Boris Jelzin auf dem Weg zum Kapitalismus war. Die russische Zentralbank sagte Ende April noch ein Minus von acht bis zehn Prozent voraus.

G7 stoppen Öl-Import wegen Ukraine-Krieg

Hintergrund für die deutlichen Verluste sind die westlichen Sanktionen als Folge des Einmarsches in die Ukraine. Natalie Lawrowa, Ökonomin bei der BCS Financial Group in Moskau, sagt gegenüber «Bloomberg»: «Die wichtigsten Negativfaktoren sind das Ölembargo, der Verzicht der EU auf russisches Gas und der verstärkte Rückzug ausländischer Unternehmen.»

Vor wenigen Tagen haben sich die G7 dazu verpflichtet, die Einfuhr von russischem Öl auslaufen zu lassen oder zu verbieten. Die USA haben im Ukraine-Krieg bereits ein entsprechendes Importverbot verhängt.

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In Brüssel verhandeln die EU-Länder ebenfalls über ein Öl-Embargo gegen Russland und weitere Strafmassnahmen. Streit gab es zuletzt noch über Ausnahmeregeln von dem Importstopp für Länder wie Ungarn, Tschechien, die Slowakei und Bulgarien.