Ukraine-Krieg: Panzer nicht ausreichend, aber «wichtiges Signal»

Ein historischer Moment: Erstmals liefert der Westen im Ukraine-Krieg Offensivwaffen. Die 14 deutschen Leopard-Panzer reichen aber nicht aus, sagen Experten.

Deutschland hat der Ukraine Leopard-Kampfpanzer zugesagt. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Deutschland will nach langem Bitten Selenskyjs 14 Leopard-Panzer in die Ukraine liefern.
  • Dies sei ein grosser Erfolg für Kiew mit einer starken Signalwirkung, so ein Experte.
  • Jedoch sind 14 Panzer zu wenig und kommen ausserdem zu spät, um den Krieg zu beeinflussen.

Nach Wochen von dringlichen Bitten und Appellen an die Verbündeten durch Präsident Wolodymyr Selenskyj steht nun fest: Die Ukraine wird «mindestens 14» Leopard-Panzer aus Deutschland erhalten. Und auch die USA haben am Mittwoch die Lieferung von Kampfpanzern bestätigt.

«Die Lieferung ist ein Erfolg für Selenskyj», erklärt Osteuropa-Experte Ulrich Schmid auf Anfrage. «Er hatte in den letzten Tagen eindringlich die Lieferung von Kampfpanzern gefordert.»

«Eigentlich kommen die Leopards zu spät», sagt jedoch Militär- und Strategieexperte Albert Stahel. Denn die ukrainischen Soldaten müssten zunächst mit dem Panzer in Kombination mit Artillerie und Kampfflugzeugen ausgebildet werden. «Nur so können sie die kommende Offensive der Russen zurückschlagen und allenfalls weitere Gebiete befreien.»

Zudem seien die 14 Panzer aus Deutschland zu wenig für eine Wende im Ukraine-Krieg. «Notwendig wären 300, damit sich das auf die Kriegsführung auswirken könnte», erklärt Stahel. Die Lieferung aus Deutschland müsste mit weiteren Leopards aus anderen Ländern wie Finnland, Polen oder den Niederlanden ergänzt werden.

Ukraine-Krieg: Offensivwaffen senden «wichtiges Signal»

Auch Schmid ist einverstanden: «14 Panzer werden nicht ausreichen, um die russische Armee aus den besetzten Gebieten zurückzudrängen.»

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Aber die Lieferung sei trotzdem ein «wichtiges Signal», sowohl an die Ukraine als auch an die westlichen Verbündeten. Mit den Leopard-Panzern liefern diese nämlich erstmals auch Offensivwaffen, erklärt Schmid.