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Streik der Lokführer der Deutschen Bahn geht in nächste Runde

Keystone-SDA
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Deutschland,

Die deutschen Lokomotivführer setzen ihren Streik fort. Die SBB raten von Reisen nach Deutschland bis Freitagmorgen ab.

Streik Deutsche Bahn
Streikende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) versammeln sich während eines Warnstreiks im Bahnbetrieb in Deutschland vor dem Kölner Hauptbahnhof. - keystone

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) setzt ihren Streik konsequent fort. Dies hat bei der Deutschen Bahn am Mittwoch zu erheblichen Problemen im Nah- und Fernverkehr geführt. Sie rechnet auch bis zum angekündigten Streikende in der Nacht zum Freitag mit zahlreichen Zugausfällen.

Auf Pendler und Touristen kommen in Deutschland somit auch am Donnerstag Probleme zu. Nach dem Ersatzfahrplan werden erneut drei Viertel der Fernzüge nicht fahren, während es in den Regio-Netzen zu unterschiedlich Störungen kommen soll. Die Deutsche Bahn setzt nach eigenen Angaben alles daran, am Freitag wieder den Regelbetrieb zu fahren.

Auch Reisende aus der Schweiz betroffen

Der Streik hat auch Auswirkungen für Reisende aus der Schweiz. Die Situation sei derzeit sehr volatil, teilte SBB-Mediensprecherin Ottavia Masserini am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Reisen sollten besser auf die Zeit nach dem Streik verschoben werden.

Lokführer-Streik im Personenverkehr - Hamburg
Reisende steigen im Hauptbahnhof während des Streiks der Lokführergewerkschaft GDL in einen Zug der schweizer SBB, der nach Köln fährt. Es hat ein bundesweiter 48-stündiger Streik im Personenverkehr begonnen. Foto: Bodo Marks - dpa

Grundsätzlich verkehrten derzeit nur die Züge zwischen Zürich-Basel-Hamburg, alle anderen Verbindungen nach Deutschland fielen im Prinzip aus, teilte Masserini mit. Es gebe nur ein paar wenige andere Züge, die trotz des Streiks fahren würden.

Stornierung der Tickets kostenlos

Reisende, die ihre Reise aufgrund des Streiks verschieben wollen, können ihr bereits gebuchtes Ticket bis einschliesslich Freitag, dem 20. August entweder «flexibel nutzen» oder kostenfrei stornieren. Auch Sitzplatzreservierungen könnten kostenfrei umgetauscht werden.

Derweil gab sich GDL-Chef Claus Weselsky kämpferisch und drohte mit weiteren Streiks. Man werde mit der ersten Massnahme nicht durchkommen, sagte er vor Gewerkschaftern in Berlin. «Von daher brauchen wir einen langen Atem.» Eine Entscheidung über weitere Arbeitskampfmassnahmen soll in der kommenden Woche fallen.

Mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen

Die Lokführergewerkschaft kämpft um mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen für ihre Mitglieder bei der Deutschen Bahn. Anders als die grössere Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) will sie in diesem Jahr keine Nullrunde bei den Gehältern akzeptieren. Gefordert wird eine Lohnerhöhungen wie im öffentlichen Dienst von rund 3,2 Prozent sowie eine Corona-Prämie von 600 Euro.

Wegen Milliardenverlusten in der Pandemie will die Bahn die Erhöhung auf spätere Stufenzeitpunkte verteilen, bei einer Vertragslaufzeit von 40 Monaten. Hinzu kämen Leistungen zur Altersvorsorge und der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen.

Lieferketten gefährdet

Laut Bahn gefährdet der Streik die Lieferketten der deutschen und europäischen Industrie. Momentan stünden rund 190 Güterzüge im Stau. Mit grossem Aufwand und enger Zusammenarbeit mit anderen Bahnbetrieben fahre die Güterverkehrs-Tochter DB Cargo die versorgungsrelevanten Züge etwa zu Kraftwerken oder grossen Industriebetrieben.

Streik der Lokführer der Bahn hat begonnen
Ein Güterzug verlässt den Güterbahnhof. Bei der Deutschen Bahn hat am Dienstagabend der angekündigte Streik begonnen. Mitglieder der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer liessen zunächst Güterzüge stehen, wie eine Sprecherin bestätigte. Foto: Jonas Walzberg - dpa

Sorgen bereitet der Bahn in Corona-Zeiten der Platzmangel in den wenigen verbliebenen Zügen. «Die Züge werden dadurch natürlich voller als sie es sonst sind. Das macht die Sache nicht gerade leichter, denn wir versuchen ja in Pandemiezeiten möglichst viel Abstand zu bieten», sagte ein Bahnsprecher in Berlin. Er kritisierte die GDL für die kurzfristige Streikankündigung.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Lokführer der Deutschen Bahn setzen ihren Streik fort.
  • Dies hat auch Auswirkungen für Reisende aus der Schweiz.

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