Spahn will Werbung für Schönheits-OPs an Jugendliche verbieten

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will jede Werbung für Schönheitsoperationen verbieten, die sich «ausschliesslich oder überwiegend» an Jugendliche richtet.

Chirurge mit Lidstraffung - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Minister will junge Menschen vor Druck wegen ihres Aussehens schützen.

Das geplante Verbot sei «praktizierter Jugendschutz», sagte der CDU-Politiker dem Berliner «Tagesspiegel» (Mittwochsausgabe). «Das Signal unserer Gesellschaft an junge Menschen muss sein: Du bist okay, genauso wie Du bist.»

Spahn kritisierte, dass Werbung für Schönheits-OPs «zu oft eine andere, falsche Botschaft» vermittle. Darin würden Jugendliche «unter Druck gesetzt, ihr Aussehen durch operative Eingriffe zu verändern».

Die Neuregelung solle als Änderungsantrag dem geplanten Masernschutzgesetz beigefügt und am Freitag vom Bundestag in erster Lesung mitbehandelt werden. Bisher ist Werbung für Schönheits-OPs in Deutschland nur dann verboten, wenn sie an Kinder unter 14 gerichtet ist.

Jeder operative Eingriff berge Gefahren für die Gesundheit, zitiert der «Tagesspiegel» aus Spahns Änderungsantrag. «Gerade die Altersgruppe der Jugendlichen, die sehr empfänglich für Themen wie Schönheitsideal und Aussehen sind», solle daher vor entsprechender Werbung geschützt werden. Das Verbot gelte auch für Werbung in sozialen Netzwerken.

Die Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie begrüsste das Vorhaben. Jugendliche seien «kein Klientel, das wir ansprechen wollen», sagte Verbandspräsident Torsten Kantelhardt dem «Tagesspiegel».