Mehr als 60 Prozent planen Urlaubsreise
Nach dem Ende vieler Reisebeschränkungen deutet sich ein grosses Comeback des Reisens an. Mit Blick auf den Ukraine-Krieg sind die Unsicherheiten zwar nicht weniger geworden, die Branche ist dennoch optimistisch.

Das Wichtigste in Kürze
- Nach zwei Jahren Pandemie ist die Reiselust vieler Menschen in Deutschland einer Umfrage zufolge gross.
Nach Angaben der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) planten bei einer Umfrage zum Jahreswechsel, also vor Beginn des Ukraine-Krieges, 61 Prozent der Befragten in diesem Jahr sicher einer Urlaubsreise.
Im vergangenen Jahr waren es lediglich 49 Prozent. 28 Prozent haben schon ein festes Ziel. «Diese Werte stimmen optimistisch, dass 2022 in grosser Zahl in den Urlaub gereist wird, sofern es die Rahmenbedingungen zulassen», heisst es in der am Montag veröffentlichten «Reiseanalyse 2022». Die Branche, die ab Dienstag online zur Reisemesse ITB (8.3 bis 10.3) zusammentrifft, hofft nach zwei Corona-Jahren mit zahlreichen Reisebeschränkungen auf eine Erholung.
Wie sich der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine auf die Nachfrage auswirkt, ist Veranstaltern zufolge derzeit noch nicht abzusehen. Grundsätzlich hätten Katastrophen, Kriege und Terror in den vergangenen Jahrzehnten an der Nachfrage nichts geändert, berichtete FUR-Tourismusforscher Martin Lohmann. Urlauber seien auf andere Ziele ausgewichen.
Unsicherheit ist gewachsen
Generell ist die Unsicherheit immer noch grösser als vor Ausbruch der Pandemie in Europa im März 2020. So gaben 27 Prozent der Befragten an, sie wüssten noch nicht, ob sie in diesem Jahr in den Urlaub fahren wollten. Vor Beginn der Corona-Krise waren es nur 17 Prozent.
Nach dem Ende vieler Reisebeschränkungen deutet sich ein Comeback beliebter Ziele rund ums Mittelmeer an. Bereits im vergangenen Jahr lag die Zahl der Urlaubsreisen in den meisten Bundesländern den Angaben zufolge etwas unter dem Niveau des Jahres 2020. Dafür führten wieder mehr Trips von mindestens fünf Tagen Dauer nach Spanien, Italien oder in die Türkei. In diesem Jahr rechnet die FUR mit einem weiter sinkenden Inlandsanteil.