Kultusminister wollen bei Schulöffnung möglichst einheitlich vorgehen

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Deutschland,

Bei der schrittweisen Öffnung der Schulen wollen die Kultusminister der Länder einen föderalen Flickenteppich vermeiden.

Leerer Klassenraum in Berlin
Leerer Klassenraum in Berlin - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • KMK-Präsidentin glaubt nicht normalen Betrieb vor nächstem Schuljahr.

«Unser Ziel ist es, bundesweit möglichst einheitlich vorzugehen», erklärte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Stefanie Hubig (SPD), am Donnerstag. Zugleich dämpfte sie Hoffnungen auf eine Rückkehr zum Normalbetrieb im laufenden Schuljahr. In Berlin sollen am Montag die Abiturprüfungen beginnen.

Laut den Bund-Länder-Vereinbarungen vom Mittwoch zum weiteren Vorgehen in der Corona-Krise sollen die Schulen ab 4. Mai schrittweise öffnen. Die KMK wurde beauftragt, bis zum 29. April ein Konzept vorzulegen, wie der Unterricht unter besonderen Hygiene- und Schutzmassnahmen insgesamt wieder aufgenommen werden kann.

Am Mittwochabend hielt die KMK dazu eine Telefonkonferenz ab. «Wir werden diesen Weg verantwortungsvoll, mit allen Beteiligten und mit dem nötigen Vorlauf gestalten», erklärte die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Hubig. «Der Gesundheitsschutz steht dabei für uns alle an erster Stelle.»

Im SWR sagte Hubig ausserdem, der Unterricht, «der jetzt bis zu den Sommerferien kommt, wird natürlich ein anderer Unterricht sein als der, den es vor Corona gab». Um die Abstandsregeln einzuhalten, könnten die Klassenzimmer nicht voll besetzt werden. Möglich sei auch, dass sich «Arbeit zu Hause abwechselt mit Arbeit in der Schule».

Manche Bundesländer nehmen schon vor Mai wieder Teile des Schulbetriebs auf. In Rheinland-Pfalz etwa sollen die Abiturienten am 27. April wieder zur Schule gehen, weil am 30. April die Prüfungen beginnen. In Berlin starten die Abiturprüfungen bereits am kommenden Montag.

Bayern beginnt ebenfalls am 27. April mit dem Unterricht «zur Prüfungsvorbereitung für Abschluss- und Meisterklassen». Weitere Jahrgangsstufen sollen erst ab dem 11. Mai wieder in die Schulen kommen.

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) betonte auf einer Pressekonferenz, seine Regierung wolle kein Not- oder Durchschnittsabitur auf Basis der bisherigen Leistungen. Ein solches Vorgehen halte er für «falsch».

In Baden-Württemberg sollen ab dem 4. Mai zunächst die Schüler wieder in die Schulen kommen, die 2020 oder 2021 Abschlussprüfungen vor sich haben. Die Abiturprüfungen wurden verschoben und starten erst am 18. Mai.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft mahnte umfassende Hygienevorkehrungen an. An Schulen müsse regelmässig grundständig gereinigt werden, Toiletten müssten teils saniert werden, erklärte die Vorsitzende Marlis Tepe. Zudem würden Flüssigseife, warmes Wasser, Einmalhandtücher und Desinfektionsmittel sowie hochwertige Atemschutzmasken und bei der Arbeit mit Kranken oder Behinderten Schutzbekleidung benötigt.

Anders als für Schulen gibt es für Kitas bisher keinen Plan einer schrittweisen Wiedereröffnung. Bund und Länder vereinbarten lediglich, dass die Notbetreuung ausgeweitet werden kann, die vor allem für Eltern in sogenannten systemrelevanten Berufen vorgesehen ist.

«Entscheidend wird sein, ob die Ausweitung der Notbetreuung mit der langsamen Lockerung der Massnahmen Schritt halten kann», sagte dazu die Bundessprecherin der Bundeselternvertretung der Kitas, Ulrike Grosse-Röthig, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. «Hierfür muss es nachvollziehbare Konzepte und Kriterien geben.»

Grosse-Röthig forderte eine Verknüpfung mit den Berufstätigkeiten von Müttern und Vätern: «Jenen Eltern, die in den Wirtschaftszweigen arbeiten, die jetzt den Betrieb wieder aufnehmen sollen, müssen auch Betreuungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen».

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