Grosseinsatz der Polizei bei Dresden-Gedenken

DPA
DPA

Deutschland,

Der Jahrestag der Bombardierung Dresdens dient Rechtsextremen schon lange, um Deutschlands Schuld am Zweiten Weltkrieg zu relativieren. Auch dieses Mal gibt es Auseinandersetzungen.

Polizisten stehen am Abend des 78. Jahrestages der Zerstörung Dresdens im Zweiten Weltkrieg zwischen Gegendemonstranten und einem Zug von Montagsdemonstranten in der Innenstadt.
Polizisten stehen am Abend des 78. Jahrestages der Zerstörung Dresdens im Zweiten Weltkrieg zwischen Gegendemonstranten und einem Zug von Montagsdemonstranten in der Innenstadt. - Robert Michael/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit einem Grossaufgebot hat die Polizei am Montagabend in Dresden Veranstaltungen zum Gedenken an die Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg abgesichert.

Die Beamten griffen ein, um Teilnehmer unterschiedlicher Demonstrationen voneinander zu trennen, wie die Polizeidirektion der Elbestadt mitteilte. Dabei sei auch Pfefferspray zum Einsatz gekommen, hiess es. Die Polizei widersprach jedoch Darstellungen, wonach Leute Baustellenabsperrungen durchbrochen hätten.

Nach Angaben der Polizei wurden fünf Ermittlungsverfahren eingeleitet – unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, Verstössen gegen das Versammlungsgesetz sowie Sachbeschädigung. Zudem wurde die Identität von mehreren Personen festgestellt. Ihnen wird ein Verstoss gegen das Versammlungsgesetz vorgeworfen. Die Polizei war nach eigenen Angaben mit etwa 1200 Beamten im Einsatz, darunter auch Kollegen aus Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Thüringen und von der Bundespolizei.

«Mit Blick auf das Versammlungsgeschehen ist es ihnen gelungen, die unterschiedlichen Lager getrennt zu halten und die Versammlungsfreiheit mit einem Protest in Hör- und Sichtweite zu gewährleisten», zog Dresdens Polizeipräsident Lutz Rodig Bilanz.

Die Dresdner Innenstadt war am 13. Februar 1945 und in den Tagen danach bei Angriffen britischer und US-amerikanischer Bomber zerstört worden – bis zu 25.000 Menschen verloren ihr Leben. Rechtsextreme missbrauchen das Dresden-Gedenken schon seit langem für ihre Zwecke und wollen mit Aufmärschen die Schuld Deutschlands am Zweiten Weltkrieg relativieren. Gegen diese Vereinnahmung regt sich immer wieder Protest. Zentrales Element der Gedenkveranstaltung ist eine Menschenkette als Botschaft für Frieden und Versöhnung, zu der auch am Montag wieder Tausende Einwohner strömten.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

SRF Beschwerden
213 Interaktionen
Social Media
marlen reusser
6 Interaktionen
Tour-de-Suisse-Sieg!

MEHR IN NEWS

Tinguely
Ehrung
Elekrogrills
3 Interaktionen
Verbot-Forderung
Luzerner Polizei
Fünf Tage vermisst
Stimmvolk
2 Interaktionen
Nicht neu

MEHR AUS DEUTSCHLAND

1 Interaktionen
Geht ihr gut
corona
12 Interaktionen
Corona
Peter Thiel
2 Interaktionen
Peter Thiel
Gewitter
4 Interaktionen
Gewitter