Gestrandete Briten sitzen tagelang im Ausland fest

Über das Pfingstwochenende litten Tausende Britinnen und Briten unter gestrichener Flüge. Teilweise werden die Reisenden wohl bis zu einer Woche festsitzen.

Auch an den Flughäfen in Grossbritannien herrscht ein riesiges Chaos. - Twitter/@CityAM

Das Wichtigste in Kürze

  • In Europa gibt es derzeit ein riesiges Flug-Chaos, unzählige Flüge fallen aus.
  • Unter anderem stecken Tausende gestrandete Briten tagelang im Ausland fest.
  • Der Grund für die zahlreichen Ausfälle ist offenbar Personalmangel.

Sie wollten über Pfingsten weg – und kommen jetzt nicht mehr nach Hause. Tausende britische Touristen sind derzeit im Ausland gestrandet. Von Flugausfällen waren alleine am Sonntag mindestens 15'000 Passagiere betroffen. Nach BBC-Angaben planten am Pfingstwochenende insgesamt etwa zwei Millionen Menschen Ein- und Ausreisen für das Vereinigte Königreich.

Viele hatten demnach das verlängerte Wochenende rund um das Thronjubiläum der Queen sowie Schulferien für Reisen ins Ausland genutzt. Am Sonntag hätte dann der Flug in die Heimat erfolgen sollen, doch sowohl Easyjet als auch British Airways und Tui strichen wie auch schon in den Tagen zuvor etliche Flüge.

Easyjet strich etwa auch am Pfingstmontag weitere 27 Verbindungen. Laut der «Daily Mail» könnten britische Passagiere der Airline wegen der fehlenden Anzahl Plätze sogar bis zu einer Woche warten müssen. Am Montag waren etwa von Faro in Portugal nach Gatwick in den nächsten fünf Tagen nur noch sechs Plätze frei. Nach Luton gab es gar keine freien Plätze, zwei nach Southend und fünf nach Manchester.

Die britische Touristin Charlotte Amers, deren Flug von Faro nach Manchester annulliert wurde, twitterte: «Es gibt niemanden, dem wir Fragen stellen können, am Telefon wird man unterbrochen. Wie kommen wir und die anderen Passagiere nach Hause? Diese Woche gibt es keine Flüge nach Grossbritannien mehr?»

Airlines entliessen zu viele Mitarbeiter während Corona-Pandemie

Am Pfingstmontag hoben 2865 Flugzeuge von Grossbritannien ab, die gleiche Anzahl landete im Königreich. Es war der verkehrsreichste Tag für Flugreisen seit vor der Pandemie. Warteschlangen zeigten sich am Morgen vor Flughäfen in England, darunter Stansted, Manchester, Bristol, Edinburgh oder auch bei Grossbritanniens grösstem Flughafen in London.

Experten sagten, es werde drei Tage dauern, um den Rückstau aufzulösen. Der Grund für die zahlreichen Ausfälle ist Personalmangel. Währen der Corona-Pandemie hatten viele Unternehmen ihre Arbeiter entlassen und bisher noch nicht genug Menschen wieder eingestellt oder ausgebildet. So waren nicht genug Beschäftigte einsatzfähig, um dem riesigen Ansturm gerecht zu werden.

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Die britische Regierung warf der Branche vor, sich nicht ausreichend vorbereitet zu haben. Die Reisebranche fordert dagegen Notfallmassnahmen der Regierung – etwa durch spezielle Visa für Arbeitskräfte aus dem EU-Ausland. Verkehrsminister Grant Shapps hält davon jedoch wenig.