Friedenstaube-Demos: Tausende machen bei Ostermärschen mit

Keystone-SDA
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Deutschland,

Tausende Menschen demonstrieren an Ostermärschen für weltweiten Frieden.

Friedensaktivisten
Ein wichtiges Symbol der Friedensaktivisten: Die Taube als Zeichen für die Hoffnung auf Frieden. (Archivbild) - dpa

Tausende Menschen haben am Feiertagswochenende an Ostermärschen teilgenommen, um ihrer Forderung nach Frieden auf der Welt Ausdruck zu verleihen. Die Veranstalter sprachen von 100 Aktionen im ganzen Bundesgebiet. Erste Kundgebungen hatte es am Gründonnerstag gegeben, am Ostermontag folgten die letzten.

In Frankfurt am Main versammelten sich am Montag laut Polizei etwa 1100 Menschen für einen Ostermarsch. Die Veranstalter sprachen von 3500. In Hamburg sprach die Polizei von rund 2600 Teilnehmern am Ostermarsch.

Teilnehmerzahlen und politische Forderungen

In Dortmund waren es Polizeiangaben zufolge 600 Teilnehmer und in Büchel (Rheinland-Pfalz) etwa 300. Unbestätigten Angaben zufolge sollen in dem dortigen Fliegerhorst US-Atomwaffen lagern. Menschen forderten mehr Einsatz für Frieden in der Ukraine und in Nahost sowie ein Nein zur geplanten Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland.

Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative wertete die diesjährigen Ostermärsche als «deutliches Zeichen für Frieden, Diplomatie und Abrüstung und gegen die Aufrüstungspläne der kommenden schwarz-roten Koalition». «Die kommende Bundesregierung muss viel stärker auf diplomatische Lösungen und Deeskalation setzen, um die vielen internationalen Konflikte beizulegen.»

Historischer Kontext der Ostermärsche

Die Ostermärsche werden dezentral von Gewerkschaften, linken und christlichen Gruppen sowie Friedensgruppen vor Ort organisiert. Sie sind heute deutlich kleiner als auf dem Höhepunkt der Bewegung zu Beginn der 1980er-Jahre, als die Angst vor einem Atomkrieg zwischen Ost und West gross war.

Auf die Frage, warum angesichts der weltpolitisch bedrohlichen Lage nicht mehr Menschen an den Ostermärschen teilgenommen haben, sagt Golla, im Vergleich zu den Vorjahren seien es immerhin mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewesen.

Gegenwärtige Herausforderungen für die Friedensbewegung

Er räumt aber ein, dass man das Niveau der 80er-Jahre und damit der Hochzeit der Friedensbewegung längst nicht erreicht habe. «Die Friedensbewegung ist ein Spiegelbild der Gesellschaft, auch in unserer Mitte wird die Frage der Waffenlieferungen an die Ukraine kontrovers diskutiert – und es gibt friedensbewegte Menschen, die angesichts der russischen Aggression Waffenlieferungen an die Ukraine akzeptieren.»

Diese Menschen hätten dann nicht mitdemonstriert, obwohl sie der Friedensbewegung grundsätzlich weiter nahestünden. Golla vermutet zudem, dass viele Menschen die Weltlage als so düster empfinden, dass sie dringend Erholung brauchen und daher nicht an den Ostermärschen teilnehmen. «Sie brauchen die Freizeit, um Kraft zu tanken. Die Friedensbewegung ist an 365 Tagen im Jahr aktiv und nicht nur an vier Tagen zu Ostern

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Kommentare

User #5032 (nicht angemeldet)

Es ist enttäuschend, früher waren es viel viel mehr. Heute sind es noch kleine Häufchen

Huldrych Ammann

Sind offensichtlich die Klimaseniorinnen auf einer Studienreise. 🥸

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