Angriff mit Höchstzahl russischer Drohnen

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Ukraine,

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach schweren russischen Luftangriffen verstärkten internationalen Druck auf Moskau gefordert.

Selenskyj
Selenskyj: «Russland muss zur Rechenschaft gezogen werden.» - dpa

Nach einem der schwersten russischen Luftangriffe auf die Ukraine in mehr als drei Jahren Krieg hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verstärkten internationalen Druck auf Moskau gefordert.

«Russland muss zur Rechenschaft gezogen werden», schrieb er auf der Plattform X. Dies sei der Moment für Europa, die USA und andere Teile der Welt, den Krieg zu stoppen. Wer nicht genügend Druck ausübe, mache sich mitschuldig.

Die ukrainische Luftwaffe verzeichnete in ihrer Bilanz 407 eingesetzte russische Drohnen – die seit Kriegsbeginn höchste Zahl in einer Nacht. Dazu kamen nach Selenskyjs Angaben mehr als 40 Raketen und Marschflugkörper.

Unklar war, ob der Grossangriff die angedrohte Reaktion des Kremls auf die Zerstörung russischer strategischer Bomber durch ukrainische Kleindrohnen sein sollte. Die Attacke auf die gesamte Ukraine belegt aber, dass Russland trotz Verlusten unverändert zu kombinierten Luftangriffen in der Lage ist.

Nicht alle Marschflugkörper und Raketen abgefangen

Die ukrainische Flugabwehr konnte nach eigenen Angaben 30 von 36 Marschflugkörpern vom Typ Ch-101 ausschalten. Sie waren von strategischen Kampfbombern Tu-95 und Tu-160 gestartet worden – eben solche Flugzeuge hatte die Ukraine mit ihrem Überraschungsangriff am 1. Juni zu treffen versucht.

Weiter sei es gelungen, vier von sechs ballistischen Raketen Iskander-M sowie zwei Marschflugkörper Iskander-K abzuschiessen.

Russland stellt mehr Kampfdrohnen her

199 russische Kampfdrohnen seien abgeschossen worden; weitere 169 Drohnen ohne Sprengstoff seien elektronisch ausgeschaltet worden oder abgestürzt. Letztere werden als Köder eingesetzt, um die Flugabwehr zu überlasten. Am 26. Mai war die bislang höchste Zahl von 355 russischen Drohnen geortet worden.

Die ukrainischen Militärzahlen sind nicht im Detail überprüfbar, sie vermitteln aber im Vergleich ein realistisches Bild vom Ausmass der Luftangriffe. Militärexperten erwarten, dass künftig Angriffe mit 500 oder mehr Drohnen jede Nacht möglich sein könnten, weil Russland die Produktion stark gesteigert hat.

Zu den bislang gemeldeten vier Toten in der Nacht zählten nach Angaben Selenskyjs drei Feuerwehrleute in Kiew. Es gab etwa 50 Verletzte. Die Ukraine verteidigt sich seit Februar 2022 gegen eine grossangelegte russische Invasion.

Kommentare

User #2022 (nicht angemeldet)

Selensky forder ohne Ende Aber was macht er für das eigene Volk NICHTS die sollen das Leben opfern

User #6438 (nicht angemeldet)

Hier kann man wladolfs hybride Kriegsführung bestaunen.

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