Esports im Jahr 2020 auf dem Vormarsch - eFootball allen voran

Eduard Luta, digital Nomade und Unternehmer verrät exklusiv auf Nau.ch seine Ansicht der neuen Chancen und Herausforderungen im neuen Jahrzehnt.

Die Online-Gaming Industrie spürt nichts von «Wirtschaftsrezession» - zVg

Es ist in Zeiten wie diesen, in denen unsere sonst so konsumfreudige Gesellschaft vorsichtig wird. Es wird gehortet, gespart, sich sozial distanziert und das Wort «Wirtschaftsrezession» macht immer wieder die Runde. Eine Branche spürt davon aber Garnichts: Die Online-Gaming Industrie.

Während andere Branchen um ihre Umsätze fürchten und der Endverbraucher bewusster mit seinem Geld umgeht, grassiert das Geschäft mit Videospielen, Streaming- oder Video Services. Seit Beginn der Quarantäne haben beinahe sämtliche Online-Plattformen einen Anstieg an Benutzern und «Watched Time» verzeichnen können; allein in Italien stieg die Anzahl «geschauter Minuten» seit dem Quarantänestation in der ersten Februarwoche um 66%.

Doron Nir, CEO der Plattform StreamElements, erklärte laut Bloomberg, dass Telcom Italia, Italiens grösster Telekomanbieter, seit Beginn der Quarantäne eine um 70% höhere Belastung ihres Netzes bemerken würden. Und Sie schreiben die höhere Belastung vor allem Videospielen zu.

Ein Grossteil der Gaming-Community ist täglich auf Plattformen wie Twitch unterwegs und es wäre schlichtweg nicht nachvollziehbar, wenn beispielsweise Eventveranstalter und Twitch-Streamer die aktuelle Lage und die daraus resultierenden Möglichkeiten nicht nutzen würden.

Streaming ist aber nicht Esports?

Daher verwundert es wohl keinen, dass der sonst schon gehypte Esports von der aktuellen Situation keinen grossen Schaden davontragen wird. Obwohl aufgrund des COVID-19 Virus momentan viele Esports-Events abgesagt oder verschoben werden müssen, profitiert die Gaming- und Esports-Industrie vom ausgeprägten Online-Konsumverhalten ihrer User.

trotz Absagen von Esports-Event profitiert die Gaming- und Esports-Industrie - twitchtracker.com, 30.03.2020, 08.58CET

Ein aktuelles Beispiel für den Gross Ausbau eines solchen Esports-Projekts stammt tatsächlich aus der DACH-Region. Es handelt sich dabei um eines der grössten Turniere in der deutschen Esports-Geschichte und das mit einem Game-Genre, welches selbst die hartgesottensten Esports-Fans spaltet: eFootball.

Die Rede ist vom DFB, dem deutschen Fussballbund und seiner gross aufgezogenen Gaming-Plattform DFB eFootball. Auch wenn der DFB den Begriff Esports aus marketingtechnischen Gründen zu meiden scheint, richtet sich der Service offensichtlich an Turnier- und Training Interessierte. Die Anmeldung und das anschliessende Spielen mit Freunden oder Fremden soll aber nicht Esportler vorbehalten sein, die Plattform ist laut dem DFB ebenfalls klar auf Casual-Gamer ausgelegt.

Gespielt wird entweder «FIFA 20» des Softwaregiganten Electronic Arts oder der japanische Counterpart «Pro Evolution Soccer eFootball 2020» aus dem Hause Konami. Achtung: Obschon Konamis Titel den Begriff «eFootball» im Namen enthält, bestehen in diesem Kontext keine Verbindungen zum DFB. Das langsame aber stetige Etablieren des Begriffs «eFootball» scheint ein internationales Phänomen zu sein. Mit dem Launch von DFB-efootball.de hat der DFB jedoch eine starke Verbindung zwischen dem traditionellen Sport und dem Esports geschaffen.

Er hat gezeigt, dass sich Elemente aus beiden Welten mit ein wenig «Know How» gekonnt kombinieren lassen und hat der jüngeren, elektronisch angehauchten Generation sein Vertrauen und die nötige finanzielle Unterstützung ausgesprochen. Wenn der weltweit grösste Sport-Fachverband mit solch beispielhaftem Verhalten voranschreitet, kann dies für die Zukunft des Esports eigentlich nichts Schlechtes verheissen.

Positive Vibes only

Am 23. April soll auf www.DFB-efootball.de ausserdem ein Charity-Turnier stattfinden, an welchem laut dem DFB auch einige deutsche (echte) Fussball-Profis, Youtube-Influencer und sonstige Prominente mitmischen werden. Ebenfalls am Turnier anzutreffen sein wird die gesamte deutsche «eNationalmanschaft», wessen Teil auch Mohammed «MoAuba» Harkous ist. Der FIFA Weltmeister 2019 hatte erst vor Kurzem zum Schweizer Fokus-Clan gewechselt.

Dr. Friedrich Curtius, Generalsekretär des Deutschen Fussballbundes, stellt klar: «Als DFB haben wir in der aktuellen Situation natürlich eine wichtige Verantwortung. Wir merken aber auch, wie sehr der Fussball uns allen derzeit als Unterhaltungsform fehlt. Ich finde es klasse, dass wir nun gemeinsam mit Akteuren aus den verschiedensten Bereichen einen Weg gefunden haben, um Verantwortung und Unterhaltung in dieser besonderen Phase zu verbinden.»

Auch FIFA-Weltmeister «MoAuba» hatte noch versöhnliche Worte zu verkünden: «Fussball verbindet. In der Regel auf dem grünen Rasen - und jetzt vor allem virtuell. Natürlich geht es bei dem Event nicht ums Gewinnen, sondern darum, Spass zu haben und dabei etwas Gutes zu tun. Und wir wollen mit dem Hashtag #WePlayAtHome ein wichtiges Signal an alle Menschen schicken, dass man in diesen Tagen nicht oft genug wiederholen kann: Bleibt zuhause und passt auf Euch auf!»

Schweizer Softwarelösung im Einsatz

Unterstützung beim Meistern dieser Aufgabe kriegt der grosse DFB in diesem Fall tatsächlich aus der kleinen Schweiz. Es ist die renommierte Esports Agentur Stark Esports, welche die Online-Turnierplattform für den Deutschen Fussballbund entwickelt hat und aktuell auch unterhält.

Laut Stark soll das Projekt ganzheitlich sämtliche Aspekte rund um die Themen Content, Competition, Gamification und Community-Relations vereinen und abdecken. Ihre Lösung, welche den ikonischen Name «The Esports Software», kurz TES, trägt, ermöglicht eine einfache Planung, Durchführung und Handhabung von Ligen, Turnieren und Events jeglicher Form. Vom lokalen Grümpi bis zur nationalen oder internationalen Meisterschaft also, alles superschnell geplant, organisiert und durchgeführt.

Auch der technisch nicht-affinste eFussballer ist auf dfb-efootball.de gut aufgehoben, - zVg

Martin Wyss, Managing Director der STARK Esports GmbH betont ausserdem die einfache Handhabung ihrer Plattform: «Wir haben den DFB in den letzten zwölf Monaten intensiv begleitet und die eFootball-Plattform dabei auf Basis von TES als White Label-Lösung nach Anforderungen des Kunden und im DFB-Branding umgesetzt. TES deckt sämtliche Bedürfnisse von Rechtehaltern und Liga-Betreibern ab, insbesondere unser innovatives Backend ist speziell für solcherlei Anforderungen wie ein grosser Sportverband sie hat, ideal.»

Bedeutet übersetzt: Auch der technisch nicht-affinste eFussballer ist auf dfb-efootball.de gut aufgehoben, das Erstellen und Spielen von Turnier sei kinderleicht. Gute Vorraussetzungen für den eFootball oder generell den Esports, sei es nun in der Schweiz oder in Deutschland. Bleibt nur zu hoffen, dass der Schweizer Fussballverband sich die deutschen Kollegen als Beispiel nimmt, die Quarantäne hinterlässt auch in der hiesigen Fussballszene traurige Gesichter. Nicht nur in der Fussballszene.

Über den Autor Eduard Luta

Eduard Luta ist Digital Nomade und leidenschaftlicher Unternehmer.
Schon in frühen Jahren beschäftige er sich mit den digitalen Trends von morgen und nutzte so die Chancen der neuen Technologien. Mit nur 20 Jahren erprobte er sich erstmals als Unternehmer und begann seitdem her sein Abenteuer in der Geschäftswelt. Ambitioniert und ehrgeizig stellte er sich als junger Laie vielen Herausforderungen und lernte schnell die Bedeutung von Erfolg und Verantwortung.
Im letzten Jahrzehnt gelang es ihm schon 2 erfolgreiche Unternehmen zu leiten, welche aufgekauft wurden.
Aktuell ist er CEO & Partner der MIK Group GmbH in Zürich, einer digitalen SEO & SEA Agentur und leitet ein Team von mehr als 30 Personen.
Auf Nau.ch berichtet Eduard Luta über die Erfahrung als Unternehmer der digitalen Welt und teilt seine Sichtweise der Möglichkeiten und Herausforderungen der digitalen Welt von morgen.
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