Russlands Parlamentschef warnt Merz vor Eskalation
Wjatscheslaw Wolodin wirft der deutschen Regierung vor, eine Konfrontation mit Russland zu provozieren – und erklärt sein Land im Ernstfall für bereit.

Der russische Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin hat in einer Botschaft an den Bundestag vor einer Eskalation der Lage zwischen beiden Ländern gewarnt. «Die heutige deutsche Regierungselite schafft die Voraussetzungen für eine Verschärfung der Situation und provoziert Zusammenstösse zwischen unseren Ländern», sagte Wolodin in einer auch als Video verbreiteten Botschaft. Es sei die Frage, ob die deutsche Bevölkerung eine Konfrontation wolle. «Wir wollen das nicht. Aber wenn es dazu kommt, dann sind wir dazu bereit», sagte Wolodin.

Konkreter Anlass der Kritik Wolodins sind die jüngsten Äusserungen von Kanzler Friedrich Merz (CDU). «Wir wissen, dass die deutsche Regierung plant, eine Raketenproduktion in der Ukraine aufzubauen. Damit wird die BRD immer mehr in ein militärisches Vorgehen gegen Russland hineingezogen», sagte Wolodin. «Wohin das führen kann, verstehen Sie selbst», meinte er mit Blick auf den Zweiten Weltkrieg.
Vorwürfe gegen Merz
Wolodin warf Merz vor, beim Treffen diese Woche mit US-Präsident Donald Trump bei der Würdigung der Vereinigten Staaten nicht auch an den grossen Anteil der Sowjetunion am Sieg über Nazi-Deutschland erinnert zu haben. «Es war die Sowjetunion, die den Faschismus besiegte und den Planeten vor der braunen Pest bewahrte», sagte der Duma-Vorsitzende.