Auseinandersetzungen bei Corona-Protesten in Chile
In einem Vorort der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Polizisten und Corona-Demonstranten.

Das Wichtigste in Kürze
- In Chile demonstrierten Menschen gegen die Corona-Massnahmen der Regierung.
- Wegen der Pandemie steht der Ballungsraum der Hauptstadt Santiago unter Quarantäne.
- Das bringt die Einwohner in grosse finanzielle Schwierigkeiten.
Bei Protesten wegen der Corona-Krise haben sich Demonstranten und Polizisten in einem Vorort von Santiago de Chile heftige Auseinandersetzungen geliefert. Die Bewohner von El Bosque errichteten Barrikaden und warfen Steine auf Polizisten. Die Beamten setzten Wasserwerfer und Tränengas ein, wie der Radiosender Cooperativa am Montag berichtete.
Die Ortschaft El Bosque im Süden der Hauptstadt steht wegen der grassierenden Corona-Pandemie seit rund einem Monat unter Quarantäne. Viele Bewohner können deshalb ihrer Arbeit nicht nachgehen.
Regierung soll Nahrungsmittel verteilen
«Wir sehen, dass die medizinische Pandemie auch zu einer sozialen Pandemie führt», sagte Bürgermeister Sadi Melo. «Seit vier Wochen stehen wir hier unter Quarantäne, die Leute haben kein Geld, und Lebensmittel und Hunger sind ein Thema.» Er rief die Regierung dazu auf, Nahrungsmittel in der Gemeinde zu verteilen.
In Chile haben sich bislang 46'059 Menschen nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. 478 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Die Regierung des südamerikanischen Landes hatte zuletzt den gesamten Ballungsraum um die Hauptstadt Santiago de Chile unter Quarantäne gestellt. Dies wegen des starken Anstiegs der Infektionen.