Twitter versieht von Trump geteiltes Video erneut mit Warnhinweis

Donald Trump und Twitter befinden sich sowieso schon auf Kriegsfuss. Nun versieht die Online-Plattform erneut einen Tweet des Präsidenten mit einem Warnhinweis.

Der frühere US-Präsident Donald Trump ist kein Fan von Liz Cheney. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Twitter hat auf einem Video, welches Donald Trump geteilt hat, einen Warnhinweis versehen.
  • Die Warnung deutet darauf hin, dass das Video manipuliert wurde.
  • Bereits ein früherer Post des Präsidenten wurde wegen Gewaltverherrlichung versteckt.

Twitter hat erneut einen Tweet von US-Präsident Donald Trump mit einem Warnhinweis versehen. Unter dem am Donnerstagabend (Ortszeit) von Trump geteilten Video waren ein blaues Ausrufezeichen und die Wörter «Manipulierte Medien» zu sehen.

Bei dem einminütigen Video handelte es ich um einen Zusammenschnitt einer Darstellung zweier Kleinkinder. Ein schwarzes Kind scheint dabei zunächst vor einem weissen Kind wegzulaufen. Dazu eingeblendet war das Logo des von Trump verabscheuten TV-Senders CNN sowie unter anderem der Schriftzug «Rassistisches Baby wahrscheinlich Trump-Wähler».

Dann erscheinen die Worte: «Was eigentlich passiert ist», und das Video zeigt, dass beide Kinder sich zuvor umarmt haben und darauffolgend miteinander laufen. «Amerika ist nicht das Problem. Fake News sind es», heisst es zur Erklärung.

Der «Washington Post» zufolge handelt es sich bei dem Clip um ein umgewidmetes und manipuliertes Video. Trump beschwert sich immer wieder über ungerechte Behandlung durch die Medien. Vor allem CNN ist ihm ein Dorn im Auge.

Twitter unterzog Präsident Trump einem Faktencheck

Twitter ist seit Jahren die wichtigste Kommunikationsplattform für Trump. Doch Ende Mai entzündete sich ein Streit: Der Dienst unterzog einen Tweet von Trump einem Faktencheck und zog damit den Zorn des US-Präsidenten auf sich.

Er hatte behauptet, dass Briefwahl die Gefahr von Wahlfälschung erhöhe. Im Faktencheck wurde das als falsch eingeordnet. Trump reagierte mit einer Verfügung, die den Spielraum von Online-Plattformen einschränken soll, gegen einzelne Inhalte und Nutzer vorzugehen.

Wenige Tage später versteckte Twitter einen Trump-Tweet hinter einem Warnhinweis. Dieser Tweet hatte gegen das Verbot von Gewaltverherrlichung auf der Plattform verstossen.

Diesen Tweet versah Twitter mit einem Warnhinweis. - dpa

Der US-Präsident schrieb nach Ausschreitungen, man werde die Kontrolle wiederherstellen, und fügte hinzu: «Wenn Plünderungen beginnen, wird geschossen» – «when the looting starts, the shooting starts».

Mit diesen Worten hatte 1967 der damalige Polizeichef von Miami ein hartes Vorgehen gegen die schwarze Bevölkerung angekündigt. Zuletzt sperrte Twitter ein Video von Trumps Wahlkampfteam unter Hinweis auf eine Urheberrechtsverletzung.