Neues Kontrollsystem gegen illegalen Welpenhandel

Die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN führt mit anibis.ch und Amicus ein neues Kontrollsystem VeriPet ein, um illegalen Welpenhandel zu erschweren.

Mit der erhöhten Nachfrage nach Hunden steigt auch der illegale Handel. - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • VeriPet ist ein neues Kontrollsystem, das den illegalen Hundehandel erschweren soll.
  • Besitzerdaten werden bei Aufgabe eines Inserats über die Hundedatenbank Amicus geprüft.
  • Der illegale Hundehandel ist ein Milliardengeschäft.

Betrügerische Inserenten und gewissenlose Welpenhändler auf online Portalen sind ein zunehmendes Problem. Mit dem neuen Kontrollsystem VeriPet sollen diese nun daran gehindert werden, potenzielle Kunden zu erreichen.

Mit dem erstmals in Irland und nun in der Schweiz lancierten Kontrollsystem können nur noch registrierte und verifizierte Hunde-Besitzer ihre Tiere auf anibis.ch anbieten.

Dieses Kontrollsystem soll massgeblich dazu beitragen, den illegalen Welpenhandel und damit verbundenes Tierleid zu verringern.

Gemeinsame Initiative

Lanciert wurde die Initiative von der globalen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN, dem Referenzregister für Haustierregistrierung Europetnet, der nationalen Hundedatenbank Amicus sowie dem Online-Kleinanzeigenportal anibis.ch.

Der Schlüssel zum Erfolg von VeriPet liegt darin, dass das System Kriminelle abschrecken soll, die vom Leid der Hunde und ihrer Besitzer profitieren.

Das neue System soll den illegalen Hundehandel erschweren. - Unsplash

Jede Person, die ein Inserat für einen Hund auf anibis.ch aufgibt, muss ihre Besitzerdaten über die nationale Hundedatenbank Amicus überprüfen lassen. Auf Amicus gibt es mehr als eine halbe Million registrierte Hunde, während auf anibis.ch rund 20’000 Hunde-Inserate pro Jahr publiziert werden.

Wer seinen Hund oder Welpen nicht registriert hat, kann das Tier nicht zum Verkauf anbieten.

Illegaler Hundehandel ist ein Milliardenmarkt

VIER PFOTEN schätzt den Wert des Online-Handels mit Welpen in Europa auf fast 1,5 Milliarden Euro pro Jahr. Fast 2,4 Millionen Hunde werden jedes Jahr über die drei grossen europäischen Kleinanzeigenportale für Hunde gehandelt.

Der illegale Welpenhandel ist ein Milliardengeschäft. - Unsplash

Das System VeriPet soll der Anonymität des Online-Handels ein Ende setzen und sicherstellen, dass verantwortungsbewusste Hundezüchter weiterhin Inserate schalten können, während diejenigen, die das Gesetz umgehen, den Zugang zum Online-Marktplatz verlieren.

Für Tierheime, ungeborene Würfe und in anderen Ländern registrierte Hunde gelten besondere Vorschriften.

Umfrage

Woher haben Sie Ihren Hund?

Züchter aus der Schweiz
56%
Adoptiert (Tierheim etc.)
30%
Aus dem Internet
15%

«Die Einführung von VeriPet ist ein grosser Schritt nach vorn bei der Regulierung des Online-Tiermarktes.

Wenn es europaweit eingeführt ist, wird dieses neue System zur Überprüfung von Online-Tierinseraten die Rückverfolgbarkeit von Haustieren bei der Reise über nationale Grenzen hinweg erheblich verbessern und Tierhaltern einen grösseren Schutz bieten, wenn sie ein neues Haustier erwerben», betont Remi Gelle, Präsident von Europetnet.