Gesundheit Aargau: So beugen Sie Zeckenbisse im Sommer vor

Marcel Winter
Marcel Winter

Aarau,

Seit Jahren steigt die Zahl der Zeckenbisse in der Schweiz. Lesen Sie hier, wie Sie sich schützen und was bei einem Zeckenbiss zu tun ist.

Gesundheit Aargau
Gerade im Sommer kann es schnell zu Zeckenbissen kommen. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Die SUVA registriert jedes Jahr rund 15'000 Zeckenbisse.
  • Aufgrund des Klimawandels sind Zecken mittlerweile auch in Höhenlagen heimisch.

Zeckenbisse sind zunächst einmal eine unangenehme Erfahrung. Dazu können die Krabbeltiere gefährliche Krankheiten wie FSME und Borreliose übertragen. Es ist also sinnvoll, sich möglichst ganz vor Zeckenbissen zu schützen – doch dies ist nicht immer einfach.

Wurden Sie schon einmal von einer Zecke gebissen?

Zeckengefahr steigt durch den Klimawandel

Die SUVA ist der grösste Unfallversicherer der Schweiz. Sie registriert seit 2016 eine ständige Zunahme an Zeckenbissen im Land. Lag die jährlich registrierte Zahl bis 2019 noch im Schnitt bei 13'000, stieg sie zwischen 2020 und 2024 auf 15'000.

Da es sich hierbei nur um die offiziell an die Unfallversicherung gemeldeten Zahlen handelt, dürfte die Dunkelziffer weit höher sein. Die meisten Menschen gehen nicht mit einem Zeckenbiss zum Arzt.

Gesundheit Aargau
Gesundheit Aargau: Gerade im Sommer ist die Gefahr gross, dass Zecken im Gras lauern. - Depositphotos

Schuld am Anstieg der Zeckenbisse ist der Klimawandel: Aufgrund der zunehmend milden Winter finden Zecken immer bessere Bedingungen in der Schweiz. Waren sie früher nur im Tal anzutreffen, sind sie mittlerweile in Höhenlagen bis zu 2000 Metern heimisch. Dazu erwachen sie früher aus dem Winterschlaf und bleiben länger aktiv.

Gesundheit Aargau: Zecken gefährden die Gesundheit im Aargau

Nach den offiziellen Daten des Zeckenstichmodells ist der gesamte Kanton Aargau ein Zeckenrisikogebiet. Während die genaue Zahl der Zeckenbisse unbekannt ist, steigt die Zahl der Erkrankungen an FSME und Borreliose. Die Inzidenz liegt bei FSME bei 1,6 pro 100'000 Einwohnern und bei Lyme-Borreliose bei 131 pro 100'000 Einwohnern.

Kanton Aargau
Der Kanton Aargau ist ein Zeckenrisikogebiet. - Depositphotos

FSME steht kurz für Frühsommer-Meningo-Enzephalitis und führt im schlimmsten Fall zu schweren neurologischen Erkrankungen. Die Infektion mit diesem Virus kann aber auch symptomlos verlaufen. Wenn Sie sich häufig und gerne in der Natur aufhalten, sollten Sie sich mit einer Impfung schützen.

Lyme-Borreliose wird durch eine Infektion mit dem Bakterium Borrelia burgdorferi ausgelöst. Für diese Erkrankung gibt es bislang noch keinen Impfschutz. Typisches Symptom für die Erkrankung ist die sogenannte Wanderröte (Erythema migrans). In schweren Fällen kann es zu Nervenschmerzen kommen, die das Gehirn betreffen.

Effektiver Schutz vor Zecken

Da der gesamte Kanton Aargau als Risikogebiet gilt, sollten Sie bei Ausflügen in die Natur entsprechende Schutzmassnahmen ergreifen. Besonders wichtig ist körperbedeckende Kleidung, da Zecken nur die nackte Haut anfallen können. Tragen Sie leichte, aber lange Hosen und Oberteile mit langen Ärmeln.

Zecke
Wenn Sie in hohen Gräsern unterwegs sind, sollten Sie darauf achten, keine kurzen Sachen zu tragen, da sich die Zecke sonst schnell verbeissen kann. - Depositphotos

Halten Sie sich an Wanderwege und streifen Sie nicht durch hohes Gras und das Unterholz der Wälder. Hier sitzen Zecken bevorzugt auf Grashalmen und Ästen, um sich auf ihre Opfer fallen zu lassen. Mittlerweile gibt es auch verschiedene Schutzsprays (Repellentien), die Zecken fernhalten sollen.

Ebenfalls wichtig ist eine gründliche Kontrolle nackter Hautpartien nach der Wanderung. Prüfen Sie vor allem Sommersprossen, Muttermale und andere Flecken. Oft lässt sich eine festsitzende Zecke kaum von einem Leberfleck unterscheiden.

Der Umgang mit Zecken

Haben Sie eine Zecke auf der Haut entdeckt, dürfen Sie sie auf keinen Fall schreckhaft wegwischen. Dabei bleibt der Kopf des Tiers in der Haut stecken. Verwenden Sie eine Pinzette oder am besten eine echte Zeckenzange und umschliessen Sie den Kopf von beiden Seiten. Dann ziehen Sie die Zecke vorsichtig samt Kopf aus der Haut und desinfizieren Sie die Stichstelle.

Zecke
Am besten lässt man die Zecke fachgerecht durch einen Arzt entfernen. - Depositphotos

Es wird empfohlen, die Zecke in einem kleinen Behälter aufzubewahren. Bemerken Sie in den kommenden Tagen Symptome, die auf Borreliose oder FSME hinweisen, gehen Sie zum Arzt. Nehmen Sie die Zecke dann mit, denn so kann geprüft werden, ob die Infektion von ihr ausgeht.

Kommentare

User #5429 (nicht angemeldet)

Zecken sind die gefährlichsten Wildtiere der Schweiz.

User #4538 (nicht angemeldet)

Zecken beissen nicht. Zecken stechen!

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