Frauengesundheit: Welche Rolle spielt Calcium und Vitamin D?
Für die Frauengesundheit gewinnt Osteoporose besonders ab den Wechseljahren an Bedeutung – Calcium und Vitamin D helfen, die Knochengesundheit zu erhalten.

Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz sind über 400'000 Frauen von Osteoporose betroffen.
- Der Mineralstoff Calcium ist das wichtigste Baumaterial der Knochen.
Osteoporose ist ein häufig unterschätzter Faktor bei der Aufrechterhaltung der Frauengesundheit. Nach den offiziellen Zahlen von Obsan (Das Schweizerische Gesundheitsobservatorium) sind etwa 410'800 Frauen in der Schweiz von dieser chronischen Erkrankung der Knochen betroffen. Dies sind 79 Prozent, also vier Fünftel aller Betroffenen.
Die Wechseljahre als Ursache der Osteoporose
Bei Osteoporose, im Volksmund oft Knochenschwund genannt, nimmt die Knochendichte ab. Die Knochen werden poröser und können so leichter brechen. Das Kantonsspital Aargau schätzt, dass die Wahrscheinlichkeit, ab dem 50. Lebensjahr infolge Osteoporose einen Knochenbruch zu erleiden, bei Frauen bei 51 Prozent liegt.

Der Grund dafür, dass Frauen weit häufiger betroffen sind als Männer, sind die Wechseljahre: Weibliche Hormone wie Östrogene spielen eine wichtige Rolle im Knochenstoffwechsel.
Da der mit Beginn der Menopause weniger Östrogen produziert, wirkt sich dies auf die Knochengesundheit aus: Die Knochendichte und die Bildung frischer Knochen nimmt ab. Oft wird dies erst bemerkt, wenn es – aus Sicht der betroffenen Frau – überraschend zu einer Fraktur kommt.
Osteoporose vorbeugen mit Calcium
Der wichtigste Mineralstoff für den Erhalt der Knochengesundheit ist Calcium, auch Kalzium genannt. Es ist allgemein bekannt, dass Kinder viele calciumreiche Lebensmittel wie Milch und Milchprodukte verzehren sollen, um den Knochenbau zu fördern. Weniger bekannt ist, dass sich Calcium auch positiv auf die Frauengesundheit auswirkt.

Zwar ist die Versorgung der Bevölkerung mit Calcium allgemein gut, doch es kann leicht zu Defiziten kommen. Besonders betroffen sind strenge Veganerinnen, die komplett auf Milch und Milchprodukte verzichten.
Doch auch Frauen, die nicht gerne Milch konsumieren, nehmen oft zu wenig Calcium auf. Sie können zum Beispiel darauf achten, täglich einen Joghurt oder ein Stück Käse zu verzehren. Auch Hülsenfrüchte und bestimmte Gemüsesorten sind gute Quellen.
Wie die Frauengesundheit mit Vitamin D zusammenhängt
Vitamin D erfüllt viele wichtige Funktionen im Körper. Eine der weniger bekannten Funktionen ist, dass es die Aufnahme von Calcium in den Darm um 70 Prozent fördert. Sie können noch so viel Calcium nehmen, wenn es Ihnen an Vitamin D fehlt, kann der Körper das Calcium nicht verwerten.

Leider ist Vitamin-D-Mangel in der Schweiz weit verbreitet. Die Rheumaliga schätzt, dass 70 Prozent der Bevölkerung über 60 Jahren einen zu tiefen Vitamin-D-Mangel haben. Bei 50 Prozent gilt der Mangel sogar als gravierend.
Dies ist einerseits der Geografie geschuldet: Vitamin D bildet der Körper durch den Kontakt der Haut mit direktem Sonnenlicht. In den Wintermonaten gibt es in der Schweiz jedoch einfach nicht genug Sonnenlicht. Dazu verlassen ältere Menschen weniger häufig das Haus.
Kombipräparate für die Frauengesundheit
Zur Stärkung der Knochen und damit der Frauengesundheit werden daher vor allem im Winter Kombipräparate empfohlen. Sie liefern Calcium und Vitamin D.
Der Tagesbedarf liegt bei erwachsenen Frauen bei 1000 mg Calcium und 400–800 I.E. Vitamin D.

Im Sommer lässt sich der Bedarf auch über den Kontakt mit der Sonne und der richtigen Nahrung sicherstellen. Ein einzelner kleiner Becher Joghurt enthält schon 150 mg Kalzium.
Ein Glas Milch 200 mg und ein Stück Käse weitere 100 mg. Eine besonders leckere Calciumquelle im Sommer ist aus Milch hergestelltes Glace: Eine Kugel liefert bis zu 135 mg.