Stadt Zürich

Stadtrat will 130 Millionen für Energieverbund

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Zürich,

Der Energieverbund in Altstetten und Höngg West (Energieverbund Altstetten) ist auf gutem Weg. Der Zürcher Stadtrat hat daher dem Gemeinderat einen Objektkredit von 128,7 Millionen Franken beantragt. Das letzte Wort haben die Stimmberechtigten.

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Die Projektierung des Energieverbundes sei weit fortgeschritten, teilte die Stadt am Mittwoch mit. Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz) habe genügend Gebäude-Besitzer für einen Anschluss gewinnen können - ein kostendeckender Betrieb sei sichergestellt.

Mit dem Kredit soll das ewz den Energieverbund Altstetten gemäss seinem Leistungsauftrag als öffentliche Fernwärmeversorgung projektieren, bauen und betreiben, wie es weiter heisst.

Der Verbund nutzt dazu zwei Energiequellen aus dem Klärwerk Werdhölzli: die Wärme des gereinigten Abwassers und die Abwärme aus der Klärschlammverwertung. Das Energiepotential des gereinigten Abwassers im Werdhölzli beträgt rund 264 GWh pro Jahr. Dank dieser Energie können Gebäude sowohl geheizt als auch gekühlt werden.

13 Millionen Liter Heizöl einsparen

Der Verbund soll in drei Etappen realisiert werden. Zuerst wird in Höngg und im Gebiet Altstetten nördlich der Bahnlinie ein Wärme- und Kälteverbund gebaut. Danach wird das Fernwärmenetz in diesen Gebieten der Nachfrage entsprechend verdichtet. In einer dritten Phase sollen dann die Voraussetzungen für die Erschliessung weiterer Verbundgebiete in Altstetten Mitte und Süd geschaffen werden, wie es weiter heisst.

Schliesslich könnten im Energieverbund Altstetten rund 30'000 Haushalte mit Wärme beliefert werden, was etwa 70 Prozent des Gebiets in Höngg sowie Altstetten Nord und Mitte und rund 40 Prozent von Altstetten Süd entspricht. Damit könnten laut Stadtrat jährlich bis zu 13 Millionen Liter Heizöl eingespart und die CO2-Emissionen um rund 30'000 Tonnen vermindert werden.

Bewegte Vorgeschichte

Ursprünglich war geplant, dass die Projektgesellschaft Limmat Energie AG - die stadteigenen ewz und Energie 360° AG wären je zur Hälfte beteiligt gewesen - den Verbund aufbaut.

Der Gemeinderat lehnte die Gründung der Limmat Energie AG entgegen dem Wunsch des Stadtrats Anfang 2017 jedoch ab. Stattdessen sprach er dem ewz einen Objektkredit von 5,6 Millionen Franken für die Projektierung des Verbundes zu. Entscheidend war damals eine einzige Stimme.

Damit erhielt das Drama einen weiteren Akt: Der Stadtrat hatte im Sommer 2015 bereits in eigener Kompetenz zwei Millionen Franken für das Projekt bewilligt. Die AL fand jedoch heraus, dass noch mehr Geld ins Projekt gesteckt und damit die Ausgabenkompetenz des Stadtrats überschritten wurde - und reichte einen Stimmrechtsrekurs beim Bezirksrat ein.

Daraufhin hob der Stadtrat im Februar 2016 den Beschluss zur Gründung der Limmat Energie AG teilweise auf, da mit dem Rekurs sämtliche Arbeiten für den geplanten Energieverbund blockiert waren. Er bewilligte jedoch dringende Vorinvestitionen von knapp 2 Millionen Franken.

-Mitteilung der SDA (mba)

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