Energie: Wo Strom wirklich bleibt und wie Sie sicher ankommen
Elf Prozent der Energie erreichen nie die Batterie. Wir zeigen, wo die teuren Kilowattstunden verschwinden und warum Sicherheit im Dezember Vorrang hat.

Die Adventszeit bringt nicht nur Kälte und Schnee, sondern auch gesellige Abende mit Glühwein und Weihnachtsfeiern. Viele Schweizer nutzen für den komfortablen Heimweg ihr modernes Elektroauto, doch beim Laden an der heimischen Wallbox wartet oft eine Überraschung.
Die Anzeige im Cockpit stimmt an kalten Tagen selten mit dem effektiven Verbrauch auf dem Stromzähler überein. Physikalische Prozesse sorgen im Hintergrund für unsichtbare Verluste, die gerade im Winter spürbar zunehmen.
Ein technischer Blick unter die Haube klärt dieses Phänomen auf und zeigt, wie Technik und Verantwortung in dieser Jahreszeit zusammenspielen.
Die unsichtbare Barriere im System
Das öffentliche Stromnetz liefert Wechselstrom bis zu Ihrem Hausanschluss, doch die Batterie im Fahrzeug speichert ausschliesslich Gleichstrom. Der sogenannte On-Board-Charger im Auto muss diese Energieform daher zwingend umwandeln.
Bei diesem komplexen Vorgang entsteht unweigerlich Wärme, die als Abfallprodukt in die Umgebung entweicht. Je geringer die gewählte Ladeleistung ist, desto ineffizienter und länger arbeitet dieses System.
Auch die Kühlpumpen für das Thermomanagement der Batterie verbrauchen währenddessen permanent zusätzlich Strom. Laut Experten machen allein diese internen Umwandlungsprozesse rund sieben Prozent des Verlusts aus.
Teure Lücken in der Abrechnung
Der Touring Club Schweiz liefert in einer aktuellen Untersuchung nun konkrete Zahlen zu diesem Phänomen. Die Daten zeigen, dass im Schnitt rund elf Prozent der bezogenen Energie gar nicht im Akku ankommen.
Diese Differenz belastet direkt das Portemonnaie, da der Konsument den Strom am Zähler und nicht im Auto bezahlt. Auf eine Jahresfahrleistung von 15'000 Kilometern hochgerechnet, entspricht dies einem Verlust von über 1600 Kilometern Reichweite.
Besonders an gewöhnlichen Haushaltssteckdosen fallen die Verluste überproportional hoch aus. Eine fest installierte Wallbox arbeitet hingegen deutlich effizienter und reduziert die Verschwendung.
Strategien für mehr Effizienz
Fahrer von Elektroautos können diese systembedingten Ladeverluste durch kluges Verhalten zumindest minimieren. Das Laden mit der maximal möglichen AC-Leistung verkürzt die Zeitspanne, in der die Bordelektronik aktiv sein muss.
Kürzere Ladezeiten bedeuten weniger Betriebsstunden für die Nebenverbraucher wie Steuergeräte und Pumpen. Ein durch die Fahrt noch warmer Akku nimmt den Strom zudem chemisch besser auf als ein ausgekühlter Speicher.
Laden Sie das Fahrzeug daher idealerweise direkt nach der Ankunft zu Hause wieder auf. So nutzen Sie die vorhandene Restwärme im System für einen optimalen Wirkungsgrad.
Gefahren in der Festtagszeit
Neben der technischen Effizienz rückt der TCS im Dezember auch die Verkehrssicherheit in den Fokus. Eindringlich warnt der Club vor den Risiken durch Alkoholkonsum nach Weihnachtsfeiern oder Aperos.
Gerade in der entspannten Stimmung unterschätzen viele Fahrer ihre eigene Fahrtüchtigkeit massiv. Bereits geringe Mengen Alkohol verlangsamen die Reaktionszeit drastisch und schränken das Sehfeld ein.
Versicherungen können bei Unfällen unter Alkoholeinfluss die Leistungen empfindlich kürzen oder Rückgriff nehmen. Die sicherste und günstigste Option bleibt daher konsequent der Verzicht oder der Umstieg auf den öffentlichen Verkehr.







