Swiss-Ski-Boss Lehmann: «FIS-Präsidium ist Überlegung wert»

Das Amt des Präsidenten des internationalen Skiverbands (FIS) wird neu vergeben. Der derzeitige Präsident, Gian Franco Kasper, tritt im Mai zurück. Seit längerem wird darüber spekuliert, ob Swiss-Ski-Boss Urs Lehmann eine Kandidatur in Betracht ziehen wird. Er gilt als potenzieller Nachfolger von Kasper.

Gegenüber dem Westschweizer Radio «RTS» hat der 50-jährige Schweizer sein Interesse bereits bestätigt. Nun äussert sich Lehmann auch in der «Sonntagszeitung» – und kann sich den Posten offensichtlich gut vorstellen. «Es reizt mich. Es ist eine Überlegung wert», sagt der ehemalige Skirennfahrer.

Gemäss Lehmann laufe bei der FIS nicht alles rund. «Es besteht viel Potential, das man erschliessen müsste», sagt er weiter. Der Klimawandel sei ein Beispiel dafür, die FIS müsse bei dieser Thematik proaktiver vorgehen.

Es sei schwierig, an die Zukunft zu denken, wenn man sich verteidigen muss. «Die FIS steht mit dem Rücken zur Wand», so Lehmann. Deshalb würde zu viel reagiert und zu wenig agiert.

Es ist kein Geheimnis, dass Urs Lehmann und Gian Franco Kasper in der Vergangenheit nicht immer gleicher Meinung waren. Kasper hatte im Februar mit kontroversen Aussagen bezüglich des Klimawandels für viel Aufsehen gesorgt. «Mit Gian Franco hatte ich viele Diskussionen», sagt Lehmann. Es wird darüber spekuliert, ob Kasper Lehmann als seinen Nachfolger überhaupt zulassen würde.

Am FIS-Kongress in Thailand Mitte Mai soll der neue Präsident gewählt werden. Ob dieser Anlass überhaupt durchgeführt werden kann, steht wegen des Coronavirus jedoch in den Sternen.