Michelle Gisin fährt heute in Gröden auf Bruder Marcs Sturzpiste
Am Samstag stürzte Marc Gisin auf der Abfahrtspiste schwer. Heute fahren die Frauen den selben Hang hinunter – auch Marcs Schwester Michelle.

Das Wichtigste in Kürze
- Letzten Samstag zog sich Marc Gisin bei einem Sturz in Gröden schwere Verletzungen zu.
- Heute Mittag startet seine Schwester Michelle zur Abfahrt am selben Hang.
Es war der Schock-Moment des Sport-Wochenendes: Marc Gisin stürzte bei der Abfahrt in Gröden (ITA) kurz vor einem Sprung und schlug mit dem Rücken voran hart auf der Piste auf. Danach musste das Rennen für rund 25 Minuten unterbrochen und der 30-Jährige mit dem Helikopter abtransportiert werden.
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Am Sonntag folgte die Diagnose: Mehrere Rippenbrüche, Verletzungen in der Lunge, eine leicht eingedrückte Hüftpfanne und einige, nicht gravierende Frakturen an der Wirbelsäure. Aber zum Glück keine schwerwiegenden Verletzungen im Schädelbereich.
Stark entschärfte Abfahrt der Frauen
Ausgerechnet heute (ab 12.30 Uhr), also drei Tage nach dem Horrorsturz, startet Marcs Schwester Michelle am selben Hang in der Frauen-Abfahrt. Ein mental schwieriges Unterfangen für die 25-Jährige, die zum Saisonstart in der Abfahrt bereits zweimal auf dem Podest stand. Dementsprechend verlor Gisin bei den Trainingsläufen viel Zeit und schaffte es jeweils nicht unter die schnellsten 30.
Dennoch haben die Veranstalter auf Marcs Sturz reagiert und die Abfahrt für die Frauen entschärft. Der Sprung, bei dem er gestürzt ist, wird umfahren. Zudem haben sie die wellige Ciaslat-Wiese geglättet. Doch die Entschärfung stösst bei vielen Fahrerinnen auf Unverständnis. «Es ist fast so leicht zu fahren, dass man keinen Meter verschenken kann. Das Tempo ist nicht hoch», sagt etwa Lara Gut-Behrami. Dem schliesst sich Tina Weirather an: «Ich hätte mir eine schwierigere Strecke gewünscht.»