Marco Odermatt in Sölden out: «Ich bin überhaupt nicht traurig»
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer erleben beim Weltcup-Auftakt in Sölden eine herbe Enttäuschung.
- Marco Odermatt fällt aus, Loïc Meillard tritt mit einer Rücken-Blessur nicht an.
- Am Ende wird Gino Caviezel als bester Schweizer Zehnter.
- Für ein Feuerwerk sorgt Lucas Pinheiro Braathen mit Rang vier für Brasilien.
Ohne Marco Odermatt und Loïc Meillard fehlen der Schweiz im Sölden-Riesenslalom im zweiten Durchgang ihre grössten Trümpfe. So reicht es beim Saisonauftakt der Männer im Weltcup-Winter nicht für ein Schweizer Podest. Bester Schweizer im ersten Rennen der Saison ist Gino Caviezel auf dem neunten Rang.
Holt sich Marco Odermatt erneut den Gesamtweltcup?
Trotzdem fällt die Bilanz bei Marco Odermatt nach seinem Ausfall überraschend positiv aus. «Schade, aber ich bin überhaupt nicht traurig», bilanziert der Gesamtweltcup-Sieger nach seinem Out. «Ich war vielleicht fast ein wenig übermotiviert, aber ich habe mich besser gefühlt als die letzten Jahre.»
Er habe sich ab dem ersten Schwung in Top-Form gefühlt, so der Nidwaldner. «Ich habe in den ersten Toren gemerkt, es geht so einfach, es geht super. Vielleicht ein bisschen unnötig im ersten Lauf, so viel zu riskieren. Ich habe gemerkt, dass es das zulässt – aber es war dann ein bisschen zu viel», gibt er zu.
Den Sieg macht das norwegische Team unter sich aus – und feiert am Ende einen Dreifach-Erfolg. Alexander Steen Olsen verwaltet seine Halbzeit-Führung und siegt am Ende souverän. Henrik Kristoffersen wird mit 65 Hundertstelsekunden Rückstand Zweiter. Dritter wird Atle Lie McGrath vor dem Ex-Norweger Lucas Pinheiro Braathen.
Schweizer enttäuschen beim Riesen-Auftakt
Caviezel war die Speerspitze von insgesamt fünf Schweizern im zweiten Durchgang. Zweitbester heimischer Athlet wurde Thomas Tumler, der in der Entscheidung weit zurückfiel. Der Bündner rutschte von Zwischenrang vier noch auf Platz 14 ab. Justin Murisier machte im zweiten Lauf Boden gut und schaffte es noch auf Rang 17.
Für Livio Simonet ging es zurück auf Position 27. Fadri Janutin hatte sich im ersten Durchgang auf Rang 17 platziert, kam im zweiten Durchgang aber nicht ins Ziel. Dem Bündner ging bei einem Linksschwung die Bindung auf, Janutin sass anschliessend schuldlos im Tiroler Schnee.
Pinheiro glänzt beim Comeback, Hirscher punktet
Grosse Aufmerksamkeit kam in Sölden auch dein beiden Rückkehrern im Weltcup-Starthaus zu. Ski-Legende Marcel Hirscher ging nach fünf Jahren Abwesenheit erstmals für Holland an den Start. Der Norweger Lucas Pinheiro Braathen vertrat erstmals die Farben seiner zweiten Heimat Brasilien.
Und vor allem der Neo-Brasilianer konnte in Sölden so richtig überzeugen. Pinheiro Braathen fuhr mit Laufbestzeit auf den vierten Rang. Für Hirscher reichte es beim Renn-Comeback nach langer Abwesenheit zumindest für Punkte. Auf Rang 28 nach dem ersten Lauf musste er zittern, am Ende ist es Platz 23 für den nunmehrigen Holländer.
Marco Odermatt und Loïc Meillard fehlen
Marco Odermatt geht mit Startnummer eins ins Rennen, kommt aber nicht ins Ziel. Bei einem Linksschwung geht der Innen-Ski weg, Odermatt sitzt im Schnee. Es ist der zweite Riesen-Ausfall für den Ski-Dominator in Serie. Schon beim Saisonfinal im letzten Winter war Marco Odermatt ausgeschieden und hatte so eine perfekte Riesen-Saison verpasst.
Und nicht nur für Marco Odermatt ist das Sölden-Wochenende vorzeitig vorbei: Sogar noch früher muss Loïc Meillard die Segel streichen, denn er verletzt sich beim Einfahren. Die Nummer 2 im Riesen-Weltcup des Vorjahres erleidet eine Rückenverletzung und muss für den Saisonstart Forfait geben.