Im Biathlon feiert Deutschland mit den Staffeln in Finnland zwei zweite Plätze. Die Männer legen vor, dann ziehen die Frauen nach.
Biathlon
Die Biathlon-Staffeln der Frauen auf dem Podest: Deutschland (links) belegt in Finnland zwischen Schweden (mitte) und Norwegen den zweiten Platz. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Im finnischen Kontiolahti feiern die deutschen Biathlon-Staffeln einen doppelten Erfolg.
  • Sowohl die Männer-Staffel, als auch diejenige der Frauen sichern sich den zweiten Rang.

Erst foppten sich die deutschen Biathleten bei der Siegerehrung, dann legten die Damen um die starke Schlussläuferin Denise Herrmann-Wick nach: Mit zwei zweiten Plätzen mit den Staffeln haben die deutschen Skijäger beim Weltcup im finnischen Kontiolahti einen überraschenden Saisonstart hingelegt.

«Dieses Ergebnis war unheimlich wichtig. Es zeigt, dass wir es können», sagte Schlussläufer Roman Rees. Zuletzt standen beide deutschen Staffeln im Biathlon vor zwei Jahren ebenfalls in Kontiolahti auf dem Podium.

Nach dem Ruhetag am Freitag soll nachgelegt werden

Nach Platz drei von David Zobel im Auftakteinzel hat das Team weitere Achtungszeichen gesetzt. Im Anschluss an den Ruhetag am Freitag will die Mannschaft dann am Wochenende in den Sprints und Verfolgungsrennen nachlegen.

Auf beide Besetzungen hätten im Biathlon vielleicht die wenigsten gewettet, denn so waren beide Teams noch nie gelaufen. Doch Debütant Justus Strelow, Johannes Kühn, Benedikt Doll und Rees überzeugten.

Gleiches gilt für Anna Weidel, Debütantin Sophia Schneider, Vanessa Voigt und Herrmann-Wick. Beide Staffeln konnten mit einer geschlossenen Teamleistung überzeugen. «Ein Podium ist immer cool, heute war es richtige Girlpower mit einem jungen Team», sagte Herrmann-Wick.

Erster Männer-Staffelerfolg im Biathlon seit März 2021

Der erste deutsche Männer-Staffelerfolg seit dem 5. März 2021 war bei einem Rückstand von 43,9 Sekunden nach 4x7,5 Kilometern auf die siegreichen Norweger zwar nicht drin. Insgesamt leisteten sich die Männer von Bundestrainer Mark Kirchner acht Extrapatronen. Das waren zu viel, um ganz vorne anzugreifen.

Biathlon
Die deutschen Skijäger feiern ihren Staffel-Erfolg im Biathlon. - Keystone

«Klar hatten wir den einen oder anderen Nachlader. Aber schön, dass es bei allen gut geklappt hat», sagte Routinier Doll. Schlussläufer Rees war gegen Superstar Johannes Thingnes Bö chancenlos. Trotzdem hielt er mit Quentin Fillon Maillet den Weltcup-Gesamtsieger der Vorsaison in Schach und verwies Frankreich auf Rang drei.

«Das war ein super Tag für uns», sagte der neue Sportdirektor Felix Bitterling. «Es hätte nicht viel besser laufen können. Wir sind super happy mit dem Start und versuchen alles, dass es so weitergeht.»

Strelow hatte den Vorzug vor dem Einzel-Dritten Zobel erhalten, weil er als sicherer und vor allem schneller Schütze gilt. Und das Vertrauen zahlte der 25-Jährige bei seiner Weltcup-Staffelpremiere zurück. Auch Kühn überzeugte bei seinem ersten Teameinsatz seit einem Jahr, ehe Routinier Doll und Rees Rang zwei absicherten.

Auch die Frauen-Staffel überzeugt

Bei den Frauen hatten die Schwedinnen nach den 4x6 Kilometern 28,1 Sekunden Vorsprung auf das DSV-Team. Weidel packte bei ihrer zweiten Weltcup-Staffel zwei superschnelle, fehlerfreie Serien aus. Auch die 25-jährige Schneider zeigte bei ihrer Staffelpremiere mit nur einem Nachlader sowie guter Laufzeit eine starke Leistung.

Die Thüringerin Voigt, wie Herrmann-Wick bei den Olympischen Winterspielen in Peking mit Staffel-Bronze im Biathlon dekoriert, brauchte insgesamt zwei Nachlader. So ging Herrmann-Wick mit Norwegens Ingrid Landmark Tandrevold und einem Rückstand von 22 Sekunden auf die Verfolgung.

Und sie räumten beim ersten Anschlag parallel alle Scheiben ab, sodass die Entscheidung beim letzten Stehendschiessen fiel. Dort musste die Deutsche zweimal nachladen, die Norwegerin nur einmal. Doch Herrmann-Wick hatte die besseren Kraftreserven und zog an ihrer Konkurrentin wieder vorbei.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

AnschlagSchachBiathlon