In der ersten Runde musste Alexander Zverev fünf Sätze lang zittern. Gegen die Nummer 148 der Tennis-Welt aber lässt er vom ersten Ballwechsel an kaum Zweifel an seinem Sieg. Bei den Damen scheitert Laura Siegemund bei den French Open mit einem Tag Verspätung.
Zverev hatte mit dem schwedischen Qualifikanten kaum Probleme und steht in der dritten Runde. Foto: Christophe Ena/AP
Zverev hatte mit dem schwedischen Qualifikanten kaum Probleme und steht in der dritten Runde. Foto: Christophe Ena/AP - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mit einer Sandplatz-Demonstration im Eiltempo hat Alexander Zverev gegen den überforderten schwedischen Qualifikanten Mikael Ymer die dritte Runde der French Open erreicht.

Beim 6:1, 6:3, 7:6 (7:3) liess der beste deutsche Tennisprofi der Nummer 148 der Welt keine Chance. Die einzige kurze Schwächephase am Ende des dritten Satzes meisterte Zverev souverän und beseitigte im Tiebreak nervenstark jeden Zweifel an seinem Sieg. Nach einer Stunde und 59 Minuten beendete Zverev das ungleiche Duell auf dem neu errichteten Court Simonne Mathieu mit seinem dritten Matchball.

Beim zweiten Grand-Slam-Turnier seiner bislang eher mässigen Saison trifft der 22 Jahre alte Hamburger im Kampf um den Einzug in das Achtelfinale auf den an Nummer 30 gesetzten Serben Dusan Lajovic, der den Franzosen Elliot Benchetrit ebenfalls in drei Sätzen bezwang. Als sechste der anfangs sieben deutschen Damen scheiterte mit einem Tag Verzögerung Laura Siegemund. Die 31-Jährige aus Metzingen unterlag der an Nummer 15 gesetzten Schweizerin Belinda Bencic 6:4, 4:6, 4:6. Die Partie war am Vortag gegen 21 Uhr wegen der einsetzenden Dunkelheit abgebrochen worden.

Zum Auftakt gegen den Australier John Millman hatte Zverev noch fünf hart umkämpfte Sätze fürs Weiterkommen gebraucht. Gegen Ymer jedoch ging er - weiterhin ohne seinen Trainer Ivan Lendl - vom ersten Schlag an mit «Autorität in die Ballwechsel», wie es Eurosport-Experte Boris Becker zuvor gefordert hatte.

Als Teenager standen sich Zverev und Ymer schon einmal beim Turnier in Stockholm vor vier Jahren gegenüber, als sich Zverev knapp durchsetzte. Diesmal jedoch war der jüngere Bruder von Zverevs gelegentlichem Trainingspartner Elias chancenlos. Eine halbe Stunde nur dauerte der erste Durchgang, Vater Alexander Zverev senior konnte sich entspannt in der Box zurücklehnen. Je erfolgreicher sein Sohn spielt und je weiter er kommt im Turnierverlauf, desto leiser werden auch die Diskussionen um das Fehlen Lendls in Paris.

Dass der ehemalige Weltklassespieler bei einem der vier wichtigsten Turniere des Jahres nicht an der Seite seines Auftraggebers ist, sorgt für reichlich Gesprächsstoff auf der Anlage am Bois de Boulogne. «Da gibt es bestimmt gute Gründe dafür, die nur die beiden wissen. Die Idealform ist sicherlich, dass der Trainer bei allen grossen, wichtigen Turnieren an der Seite ist», hatte Becker noch am Vormittag bei einem Medientermin in einem Pariser Hotel gesagt.

«Warum Ivan nicht an seiner Seite ist, wissen nur Ivan und Sascha. Grundsätzlich ist die Grundaufgabe eines Trainers, wenn man ihn engagiert, dass man ihn natürlich bei den wichtigen Turnieren an seiner Seite hat», führte der dreimalige Wimbledonsieger und Abteilungsleiter der Herrenriege im Deutschen Tennis-Bund weiter aus.

Lendl soll erst zur Rasensaison wieder zu Zverev stossen - sein Fehlen machte sich aber nicht bemerkbar. Auf dem spektakulären Platz, der ganz in der Nähe des Botanischen Gartens in den Boden eingelassen wurde und auf allen vier Seiten von Gewächshäusern umgeben ist, spielte Zverev zeitweise beeindruckend auf. Zwar leistete er sich 43 leichte Fehler, doch auch dank zwölf Assen, 36 Gewinnschlägen und einem insgesamt zu harmlosen Kontrahenten konnte Zverev Kräfte sparen und frühzeitig in sein Hotel direkt neben dem Court zurückkehren.

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