Aus dem Fahrerlager in Monaco wird verlautet: Sebastian Vettel denkt an einen Formel-1-Rücktritt am Saisonende. Überraschung wäre das keine.
Sebastian Vettel Formel 1
Sebastian Vettel könnte am Saisonende seine Formel-1-Karriere beenden. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ferrari-Star Sebastian Vettel könnte seine Formel-1-Karriere am Saisonende beenden.
  • Der Deutsche wird auch im fünften Anlauf nicht Weltmeister mit Ferrari.

Schon nach sechs Saisonrennen ist klar: Sebastian Vettel wird auch heuer nicht Weltmeister. Der vierfache Champion ist bereits jetzt chancenlos abgeschlagen hinter Lewis Hamilton zurück. Damit müsste der Deutsche ein weiteres Jahr auf den ersehnten ersten Titel mit Ferrari warten.

Womöglich fehlt ihm dafür aber die Geduld. Italienischen und englischen Medienberichten zufolge drang im Fahrerlager beim Monaco-GP durch, dass Vettel am Saisonende aufgibt. Der Deutsche wolle den Helm an den Nagel hängen, berichtet etwa der englische Formel-1-Experte Joe Saward.

Hört Sebastian Vettel wegen Charles Leclerc auf?

Dass Vettel langsam die Lust an der Formel 1 vergeht, ist keine Überraschung. Mit Ferrari scheiterte er zuletzt vier Mal en suite im WM-Titelkampf, auch 2019 ist er chancenlos. Und mit Charles Leclerc hat er seit diesem Jahr einen ebenbürtigen, deutlich jüngeren Teamkollegen.

Bisher erhielt Vettel in Strategie-Fragen klar den Vorzug vor Leclerc. Allerdings könnte Ferrari bald geneigt sein, statt des immer häufiger zu Fehlern neigenden Deutschen auf den Monegassen zu setzen. Zwar ist Leclerc noch nicht WM-reif, aber in seiner erst zweiten WM-Saison zumindest gleich schnell wie Vettel.

Sebastian Vettel Charles Leclerc
Die Zukunft bei Ferrari gehört nicht Sebastian Vettel, sondern Charles Leclerc. - dpa

Wer das Cockpit von Sebastian Vettel bei der Scuderia übernehmen könnte, ist schwer zu sagen. Mercedes-Pilot Valtteri Bottas wäre am Saisonende verfügbar. Auch Sergio Perez – schon vor Jahren Ferrari-Nachwuchsfahrer – ist ein Kandidat. Haas-Pilot Kevin Magnussen wird ebenfalls gehandelt.

Übergangslösung Giovinazzi, dann Schumacher?

Eine Übergangslösung wäre womöglich Antonio Giovinazzi. Der Italiener hat bei Alfa-Romeo Sauber einen schwierigen Saisonstart, wegen seiner Nationalität aber immer noch Ferrari-Unterstützung.

Und er könnte 2020 für ein Jahr aushelfen, während sein Cockpit von einem Scuderia-Junior als Ausbildungsplatz genutzt wird. Dafür kommen vor allem die Formel-2-Piloten Callum Ilott und Mick Schumacher in Frage. Beide durften heuer bereits Formel-1-Testfahrten absolvieren.

Mick Schumacher Formel 2
Mick Schumacher soll mittelfristig für die Scuderia in der Formel 1 fahren. - dpa

Vor allem Schumacher geniesst in Italien naturgemäss grosse Zuneigung. Allerdings erlebt der Deutsche einen schwierigen Saisonstart. In Monaco kollidierte er in Führung liegend mit Tatiana Calderon und warf so den möglichen Sieg weg. Er benötigt wohl noch ein Jahr in der Formel 2.

Ein anderer Kandidat wäre Nyck de Vries. Der Niederländer war lange Zeit McLaren-Junior, gehört aber seit dem Winter nicht mehr zu den Briten. In der Formel 2 liegt er nach dem Monaco-Wochenende nur einen Punkt hinter Leader Nicholas Latifi.

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