Zum zweiten Mal nach 2014 sind die Brüder Alex und Marc Márquez gleichzeitig Weltmeister. Der eine dominiert seit Jahren, dem anderen gelang nun der Durchbruch.
Marc Márquez Alex Márquez
Marc Márquez und Alex Márquez: Zwei Brüder prägen das MotoGP-Jahr. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Gebrüder Alex und Marc Márquez sind zum zweiten Mal nach 2014 zugleich Weltmeister.
  • 2020 könnte das Duo die Fahrerpaarung bei Repsol-Honda in der MotoGP bilden.
  • Marc Márquez selbst hält seinen Bruder sogar für den Schnelleren der beiden.

«Wenn ihr glaubt, dass ich schnell bin, dann solltet ihr euch meinen Bruder ansehen», sagte Marc Márquez einmal. Das war Anfang 2013, Marc war gerade als Moto2-Weltmeister in die MotoGP aufgestiegen. Gleich in seinem Rookie-Jahr sollte der Spanier Weltmeister werden. Seither liess er noch fünf weitere WM-Titel folgen.

Marc Márquez
Marc Márquez ist mittlerweile achtfacher Motorrad-Weltmeister. - dpa

Allem Lob des blitzschnellen grossen Bruders zum Trotz brauchte Alex Márquez ein bisschen länger. 2014 krönte er sich erstmals zum Weltmeister, damals in der Moto3-Klasse. In einem Thriller-Finale setzte sich er um zwei Punkte vor Jack Miller durch. Weil Bruder Marc zeitgleich auch MotoGP-Weltmeister wurde, stellte die Familie Márquez die ersten Weltmeister-Brüder überhaupt.

Alex Márquez auf den Spuren von Johann Zarco

Es folgte der Moto2-Aufstieg – und zwei zähe Jahre; erst 2017 wurde Alex auch in der mittleren GP-Klasse zum Siegfahrer. Aber weder in diesem noch im Folgejahr hatte er mit der Titelentscheidung allzu viel zu tun. Nach zweimal Gesamtrang vier folgte 2019 dann der grosse Durchbruch. Mit fünf Siegen und zehn Podestplätzen glänzte Alex Márquez vor allem durch konstanten Speed.

Alex Márquez
Hoch lebe der Weltmeister: In Sepang wurde Alex Márquez ausgiebig gefeiert. - keystone

Viele rechneten für 2020 mit dem – eigentlich überfälligen – MotoGP-Aufstieg. Vor allem Petronas-Yamaha hatte grosses Interesse am schnellen Spanier. Aber Honda ist bemüht, einen Stallwechsel des jetzt zweifachen Weltmeisters zu verhindern. Und mithilfe von Marc Márquez überzeugte man Alex, noch ein Moto2-Jahr anzuhängen.

Die Logik ist verständlich: Auch Johann Zarco legte nach dem ersten Moto2-WM-Titel eine Ehrenrunde ein. Er verteidigte die Krone und brillierte danach in seiner ersten MotoGP-Saison auf Yamaha. Bei Honda hofft man, 2021 einen gereiften Alex Márquez direkt ins Werksteam zu holen.

Marc Márquez und Alex Márquez im Honda-Werksteam?

Aber obwohl der 23-Jährige noch einen wasserdichten Vertrag bei MarcVDS für 2020 besitzt, könnte es schneller gehen. Falls die sich abzeichnende Trennung von Honda und Jorge Lorenzo zustande kommt, wäre Márquez ein Kandidat. Die fällige Ablösesumme im niedrigen Millionenbereich wäre Honda gewillt zu zahlen. Und das Fahrerduo Marc Márquez und Alex Márquez in der MotoGP wäre vermutlich eine schlagkräftige Packung.

Zum zweiten Mal nach 2014 stellt die Familie Márquez zwei Motorrad-Weltmeister. Praktisch zur Familie gehört auch der dritte Weltmeister von 2014. Esteve «Tito» Rabat, aktuell MotoGP-WM-Zwanzigster, holte sich vor fünf Jahren die Moto2-Krone. Das Trio trainiert bereits seit der Jugend gemeinsam in Katalonien.

Marc Márquez Alex Márquez
Weltmeister-Familie: Marc Márquez (Mi.) und Alex Márquez (re.) feiern mit Jugendfreund Tito Rabat die Titel in der MotoGP, Moto2 und Moto3 im Jahr 2014. - Keystone
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