Ex-Mercedes-Boss: «Michael Schumacher war kein Risiko-Skifahrer»

Die Schwere der Verletzungen von Michael Schumacher nach dessen Skiunfall vor zehn Jahren haben auch Norbert Haug «erschüttert. Ich wusste von gemeinsamen Skiausflügen, dass Michael alles andere als ein Risiko-Skifahrer war. Nicht so, wie man es vielleicht bei einem Rennfahrer vermuten würde.» Das sagte der mittlerweile 71-Jährige der Deutschen Presse-Agentur.

Haug war damals der Motorsportchef von Mercedes, als Michael Schumacher 2010 sensationell in die Formel 1 zurückkehrte. Drei Jahre fuhr der siebenmalige Champion für die Silberpfeile. Ein weiterer Sieg nach zuvor 91 von 1991 bei Ende 2006 gelang ihm damals nicht.

Unbestritten ist aber Schumachers Aufbauarbeit für Mercedes. Diese prägte wenig später eine beispiellose Erfolgsära mit Schumachers Nachfolger Lewis Hamilton.

Ein gutes Jahr nach seinem letzten Formel-1-Rennen am 25. November 2012 stürzte er beim Skifahren in den französischen Alpen. Auch Haug erinnert sich noch gut an den 29. Dezember 2013.

Er sei mit Freunden selbst beim Skilaufen in Österreich gewesen. Haug habe im Fernseher ein Laufband mit der Unfallmeldung gesehen, als sie vom Skifahren zurückgekommen waren.

«Michael Schumacher war damals der vielleicht bekannteste Bundesbürger. Mein erster Gedanke war, dass dieser Bekanntheitsgrad Ursache für die Meldung war. Und nicht die Schwere des Unfalls», so Haug.

Doch spätestens am Tag nach dem Unfall war deutlich, wie heftig es den zweifachen Familienvater getroffen hatte. Schumacher zog sich ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zu.

«Schumi» kämpfte in der Uniklinik von Grenoble tagelang um sein Leben. Wie es ihm zehn Jahre danach geht, ist nicht bekannt. Die Familie schützt die Privatsphäre des ehemaligen Rennfahrers, der Anfang Jahr 55-Jährig wird.