Das Nationality Review Panel von World Athletics lässt Dominic Lobalu für die Schweiz starten. Möglich ist das aber erst in zweieinhalb Jahren.
Dominic Lobalu
Dominic Lobalu darf für die Schweiz starten – aber nicht vor 2026. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Dominic Lobalu kann ab Frühling 206 für die Schweiz an Wettkämpfen teilnehmen.
  • Die Startberechtigung des Flüchtlings aus dem Südsudan hat Bedingungen.
  • Swiss Athletics findet die Wartezeit von drei Jahren zu lang.

Der Top-Läufer Dominic Lobalu startet ab dem 6. April 2026 an internationalen Meisterschaften für die Schweiz, obwohl er zu diesem Zeitpunkt noch keinen Schweizer Pass besitzen wird. Dies entschied das Nationality Review Panel von World Athletics und berücksichtigt zwar die besondere Situation Lobalus.

Denn der Flüchtling wird wegen der gesetzlichen Fristen frühestens 2031 den Schweizer Pass erhalten. Andererseits muss der 25-Jährige noch drei für ihn sehr lange Jahre warten, bis er sich endlich auch an Grossanlässen mit den Weltbesten messen darf.

Swiss Athletics nicht ganz zufrieden

Der Weltverband der Leichtathleten knüpft die Startberechtigung an einige Bedingungen. So wird verlangt, dass Lobalu seine Bindung zur Schweiz weiter festigt. Swiss Athletics hingegen findet die dreijährige Wartefrist für Lobalu zu lang und überlegt sich, allenfalls einen Rekurs einzulegen.

Der Präsident Christoph Seiler begrüsst einerseits den Fakt, dass Lobalu dereinst die Schweizer Farben vertreten darf. Andererseits hält er fest: «Wir sind der Ansicht, dass Dominic Lobalu per sofort an internationalen Titelkämpfen startberechtigt sein sollte – alles andere widerspricht den Werten des Sports.»

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Der betroffene Athlet ordnet den Entscheid ähnlich ein wie Swiss Athletics. Per Communiqué fügt Lobalu an: «Ich möchte lieber schon heute als übermorgen für das Land und die Menschen laufen, die mir als Flüchtling erstmals in meinem Leben ein Gefühl von Heimat gegeben haben. Als Athlet träumt man von WM- und Olympiamedaillen. Diesen Traum werde ich weiter verfolgen.»

Lobalu ist ein in der Schweiz heimisch gewordener Flüchtling aus dem Südsudan. Seit vier Jahren trainiert der 25-Jährige in der Ostschweiz und zählt über 5000 m zur Weltspitze. Die globalen Titelkämpfe blieben ihm bislang verwehrt, weil er sich aus dem Flüchtlings-Team des Weltverbandes abgesetzt hat. Dies, um in der Schweiz eine eigene Existenz aufzubauen.

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