Die Schweizer Frauen-Nationalmannschaft hat sich am WM-Qualifikationsturnier in Minsk den Gruppensieg gesichert.
Schweizer
Schweizer Jubel über den Gruppensieg. - Foto: handball.ch
Ad

Die Equipe von Trainer Martin Albertsen erkämpfte sich am Sonntag gegen Belarus ein verdientes 25:25 (14:15)-Remis, das in der Endabrechnung aufgrund der höheren Anzahl geschossener Tore zum ersten Platz reicht.

Spielverlauf

Belarus und die Schweiz lieferten sich ein attraktives und umkämpftes Spiel auf gutem Niveau. Die Gastgeberinnen erwischten den besseren Start und führten früh mit 6:3, doch die Gäste glichen innert fünf Minuten wieder aus. Ab diesen Zeitpunkt setzte sich keine Mannschaft mit mehr als zwei Toren ab, und die Führung sollte in der Folge nicht weniger als achtmal wechseln.

Die 15:14-Pausenführung von Belarus korrigierte die Schweiz direkt nach dem Seitenwechsel mit zwei Toren, ehe das Heimteam bis zur 46. Minute auf 21:19 vorlegte. Dann war wieder die SHV-Auswahl an der Reihe: Mit drei Treffern innert 100 Sekunden gingen die Schweizerinnen mit 22:21 in Führung; nach 55 Minuten lagen sie gar mit 24:22 vorne und schnupperten am Sieg. Belarus schaffte aber tatsächlich noch einmal die Wende zum 25:24. Ein letzter Treffer von Charlotte Kähr und eine letzte Parade von Lea Schüpbach sicherten den Punktgewinn.

Schlüsselspielerinnen

Die agile Schweizer Deckung hielt – in verschiedenen Systemen – als Kollektiv der Physis der Osteuropäerinnen stand. Die Schweiz zeigte denn auch vorab eine starke Mannschaftsleistung, aus der über das ganze Spiel immer wieder einzelne Spielerinnen herausragten. Xenia Hodel war mit neun Treffern beste Torschützin, Malin Altherr (4) zeigte im rechten Rückraum ebenfalls stark auf.

Die nach der Pause eingewechselte Torhüterin Lea Schüpbach fand je länger je besser in die Partie – in der Schlussphase parierte sie gleich mehrfach sehenswert. Mit acht Paraden kam sie auf eine Abwehrquote von 44 Prozent. Zusammen mit den vier Paraden von Manuela Brütsch aus der ersten Halbzeit gewann die Schweiz das Torhüterinnen-Duell.

Der besondere Moment

Die 16-jährige Emma Bächtiger kam in ihrem zweiten Länderspiel erstmals zum Einsatz: Nationaltrainer Martin Albertsen schenkte ihr in der Schlussphase das Vertrauen mit dem klaren Auftrag, auf das Tor zu werfen. Die Spielerin aus der CONCORDIA Handball-Akademie lieferte prompt: Ihr dritter Versuch landete zum 23:22 für die Schweiz im Netz. Davor hatten sich auch die gestrigen Debütantinnen Alessia Riner und Tabea Schmid schon je einen Treffer gutschreiben lassen.

Drumherum

Rund 500 Zuschauer sorgten im weiten Rund der Tschischowka-Arena für eine zurzeit ungewohnte Länderspiel-Atmosphäre. Die Ambiance in der Halle machte das Remis und den Gruppensieg aus Schweizer Sicht noch wertvoller – und natürlich auch ein Stück emotionaler.

Reaktionen

Martin Albertsen (Nationaltrainer): «Wir haben ein Unentschieden gegen ein starkes Heimteam erkämpft. Ich bin überglücklich, dass wir es geschafft haben auch, mit vielen jungen Spielerinnen die Nerven im Griff zu behalten. Klar haben wir Fehler gemacht, aber das ist auf diesem Niveau ganz normal.

Wir haben heute taktisch alles probiert, offensiv und auch in der Deckung. Wir haben viel gewechselt, wir haben unseren jungen Talenten die Spielzeit gegeben, und alle haben super mitgezogen. Am Schluss haben uns etwas die Hände gezittert, als wir realisiert haben, dass wir das Spiel tatsächlich gewinnen können. Das sind aber wichtige Erfahrungen, das gehört zu unserem Prozess.»

So geht es weiter

Die Schweizerinnen haben sich nach 2019 zum zweiten Mal in Folge für die WM-Playoffs qualifiziert. Sie treffen zwischen dem 16. und dem 21. April mit Hin- und Rückspiel auf einen Teilnehmer der EHF EURO im vergangenen Dezember in Dänemark. Die Auslosung der WM-Playoffs findet am Montag am Hauptsitz der europäischen Handball Föderation (EHF) in Wien statt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

TrainerPlayoffs