VAR: Mehr Transparenz bei Entscheidungen? Das sagt Nau.ch
Das Wichtigste in Kürze
- Der Video Assistant Referee (VAR) soll in Zukunft transparenter gemacht werden.
- In England sollen Fans bald die Gespräche unter den Unparteiischen mithören können.
- Auf der Nau.ch-Sportredaktion ist man sich diesbezüglich uneinig.
Der Video Assistant Referee (VAR) hat sich im Fussball mittlerweile etabliert. Dennoch sorgen Entscheidungen Woche für Woche für Diskussionen und Ärger. Auch in der Schweizer Super League ist das technische Hilfsmittel bei Fans weiter umstritten.
In England werden derzeit Pläne geschmiedet, den Video-Schiri transparenter und akzeptierter zu machen. So sollen die Anhänger in Zukunft die Gespräche zwischen den Unparteiischen mithören können. Nach Abpfiff sollen Mitschnitte der Diskussionen veröffentlicht werden.
Sollten Fans die VAR-Diskussionen der Schiris mithören können?
Macht diese Neuerung Sinn? Die Meinungen auf der Nau.ch-Sportredaktion gehen auseinander.
Pascal Moser, Sport-Redaktor Nau.ch
«Der Video-Schiri ist für mich seit der Einführung eher Fluch als Segen. Obwohl das Spiel dadurch sicherlich fairer wird, gibt es meiner Meinung nach noch immer zu viele Fehlentscheidungen. Vor allem bei der Handspiel-Regel herrscht bei mir oft Unklarheit.
Daher würde ich es begrüssen, wenn Fans die Diskussionen zwischen Schiri und VAR mithören könnten. Ich denke, dass dies eine Chance wäre, die Akzeptanz zu verbessern. Wenn Fans die Begründung der Entscheide hören, können sie es viel besser nachvollziehen.»
Matthias Neuhaus, Sport-Redaktor Nau.ch
«Ich glaube nicht, dass diese Massnahme etwas bringt – im Gegenteil. Dadurch würde die Angriffsfläche der (Video-)Schiris doch nur noch grösser! Jede Begründung könnte von den Fans auf die Goldwaage gelegt werden. Und damit für noch mehr Gesprächsstoff sorgen.
Speziell bei heiklen Entscheiden werden die Meinungen immer subjektiv bleiben. Zudem werden Fans – ob unbewusst oder nicht – tendenziell immer zugunsten ihrer Lieblingsmannschaft urteilen. Die Veröffentlichung der Schiri-Gespräche würde Anhängern nur noch mehr Möglichkeiten bieten, den sonst schon umstrittenen VAR zu kritisieren.»