Tribünen-Zeugnis: FCZ wechselt ins Elend – Tholot-Joker zum Sieg
Der FC Zürich verspielt eine 2:0-Führung in der Schlussphase und verliert zum Saisonauftakt der Super League gegen Sion. Hier kommt das Tribünen-Zeugnis.

Das Wichtigste in Kürze
- Der FC Zürich führt bis zur 81. Minute mit 2:0 und verliert gegen Sion.
- Während Didier Tholot ein goldenes Händchen beweist, wechseln sich die Zürcher ins Elend.
- Das Tribünen-Zeugnis.
FC Zürich

Wir müssen es etwas differenzieren: 60 Minuten bis zum 2:0 ist der FCZ die bessere und aktivere Mannschaft. Das erste Tor von Steven Zuber ist zudem ein absolutes Traumtor (Video unten). Im ersten Spiel der neuen Saison der Super League hat man scheinbar alles im Griff.
Doch nach dem 2:0 währt man sich zu sehr in Sicherheit, sucht auch zu wenig konsequent den dritten Treffer.
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Links-Verteidiger Volken – schon bis zu diesem Zeitpunkt mit Unsicherheiten unterwegs – bekommt seine Seite einfach nicht in den Griff. Volken die alleinige Schuld zuzuweisen, wäre aber zu einfach, er hat ja auch noch Mitspieler.
Der Anschlusstreffer tut dem FCZ überhaupt nicht gut – dieser kommt über die linke FCZ-Abwehrseite.
FCZ wechselt sich ins Elend
Dann wechselt Trainer van der Gaag zwei Mal. Kurz darauf erneut doppelt, diesmal mit jungen Spieler, ohne die nötige Abgebrühtheit im Endspurt. Das verunsichert die Mannschaft restlos – Ordnung und Abstimmung sind jetzt Fremdwörter. Der FCZ bekommt auch Chouaref überhaupt nicht mehr in den Griff.
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Es folgt – über die linke FCZ-Seite – der Walliser Ausgleich.
Die Frage lautet: Wieso erkennt Trainer van der Gaag nicht, dass Volken gegen Ende des Spiels am Ende seiner Kräfte angekommen ist? Wenn es sogar von der Tribüne offensichtlich erkennbar war.
Das dritte Tor der Walliser dürfte niemals passieren aus FCZ-Perspektive.
Aber ein Abstimmungsproblem mit Torwart Brecher, wo Volken wieder beteiligt ist, führt zur bitteren Niederlage.
Absolut verständlich, dass Torwart Brecher über diese Szene verärgert war:
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Fazit: Einen Grossteil dieser Niederlage muss van der Gaag auf seine Kappe nehmen. Seine Wechsel führten den FCZ ins Elend.
Die Neuen: Phaeton ist noch nicht ganz im FCZ-Spiel angekommen. Palacio zeigte teilweise Ansätze, dass er eine Verstärkung sein kann.
Sauter war bei den zwei letzten Gegentoren nicht mehr auf dem Platz, was sicherlich nicht gegen seinen Auftritt spricht.
Trotz schmerzlicher Niederlage war nicht alles schlecht. Aber in den letzten zehn Minuten eine 2:0-Führung vergeigen und als Verlierer vom Platz zu gehen, das darf nicht passieren.
Deshalb gibt es für Trainer van der Gaag noch die Note 2 obendrauf. Weil er verantwortlich ist, welche Spieler auf dem Platz stehen.
FC Sion

Sion macht in der ersten Halbzeit zu wenig fürs Spiel. Und ist nicht zwingend genug vor dem Tor.
Das ändert sich nach dem 0:2.
Sion-Trainer Tholot geht All-in, macht einen Dreifach-Wechsel, dadurch wird Sion aktiver. Sion sucht sein Glück meistens über die rechte Seite.
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Tholots Wechsel sind alle ein Gewinn. Und Tholot macht auch vor namhaften Spielern keinen Halt.
Kololli, Miranchuk, Hajrizi raus – Lukembilla, Berdayes, Chipperfield rein. Dann kommt auch noch Bouchlarhem, der dem Walliser Spiel richtig guttut.
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Mit Lukembilla und dem ebenfalls eingewechselten Boteli wenden und entscheiden zwei Joker das Spiel.
Das die linke Seite vom FCZ als Schwachstelle ausgemacht worden ist – ein cleverer Schachzug der Walliser.
Ein guter Lohn für mutige Wechsel und ein geglückter Saisonauftakt für die Walliser.