Thomas Doll soll Hannover 96 vor Bundesliga Abstieg retten
Thomas Doll ist Hoffnungsträger beim abstiegsgefährdeten Bundesligisten Hannover 96. Der Ex-Nationalspieler folgt auf André Breitenreiter.

Das Wichtigste in Kürze
- Thomas Doll wird neuer Trainer bei Hannover 96.
- Er wird Nachfolger des entlassenen André Breitenreiter.
Thomas Doll soll Hannover 96 vor dem drohenden Absturz aus der Fussball-Bundesliga bewahren. Die Verpflichtung des 52 Jahre alte Ex-Nationalspielers teilt der Klub heute Sonntagabend mit.
Doll ist seit seinem vorzeitigen Abschied am 21. August 2018 beim ungarischen Spitzenclub Ferencvaros Budapest arbeitslos. Er tritt beim Tabellenvorletzten die Nachfolge des am Sonntag freigestellten André Breitenreiter an.
15 Spieltage bleiben dem ehemaligen DDR- und DFB-Nationalspieler Doll noch, um mit den seit acht Spielen sieglosen Niedersachsen den Klassenverbleib zu schaffen. Seinen Einstand gibt er am Freitag daheim gegen RB Leipzig.
💬 "Thomas #Doll ist bekannt als akribischer Arbeiter mit einer klaren Ansprache. Wir sind fest davon überzeugt, dass er der Mannschaft mit all seiner Erfahrung genau das vermitteln kann, was sie benötigt, um die Wende zu schaffen.“ #H96 #NiemalsAllein https://t.co/W61K0xfjLz
— Hannover 96 (@Hannover96) January 27, 2019
Doll ist in Norddeutschland kein Unbekannter. Er wechselte nach der Wiedervereinigung 1990 vom BFC Dynamo zum Hamburger SV, bei dem er schnell zum DFB-Nationalspieler aufstieg. Nach einer starken Saison wechselte er für 15 Millionen D-Mark zu Lazio Rom und sanierte damit den hoch verschuldeten HSV.
Über Eintracht Frankfurt und AS Bari kehrte der Mittelfeld-und Angriffsspieler 1998 in die Hansestadt zurück, wo er drei Jahre später seine Karriere beendete.
In den folgenden Jahren arbeitete Doll beim HSV als Nachwuchscoach, ehe er von 2004 bis 2007 lange recht erfolgreich das Bundesliga-Team betreute. Er gilt als Spezialist im Abstiegskampf. 2007/2008 übernimmt er Borussia Dortmund in kritischer Lage, schaffte aber noch den Klassenverbleib.
Internationale Trainer-Erfahrung
Nach dem Abschied beim BVB zog es «Dolly» ins Ausland: Genclerbirligi Ankara in der Türkei (2009-2010) und der saudi-arabische Spitzenclub Al-Hilal (2011-2012) waren die nächsten Stationen. 2013 wechselte Doll dann nach Ungarn.
Dort erlebte er seine erfolgreichste Trainer-Zeit: Mit Ferencvaros wurde er 2015 ungarischer Pokalsieger, 2016 Meister. Im Mai 2016 erhielt Doll die Auszeichnung als Trainer des Jahres.
Wenige Tage später gewann er mit Ferencvaros zum zweiten Mal den Pokal und schaffte damit das Double. Für viele Beobachter unerwartet, trennten sich Doll und der Verein im August 2018 einvernehmlich, obwohl Ferencvaros zu diesem Zeitpunkt alleiniger Tabellenführer war.