Sind die Trikots der Schweizer Nati zu eng?

Wer sich das Spiel zwischen Island und der Schweiz (1:2) in der Nations League genau angeschaut hat, der sah, dass die Nati nicht nur mit ihren Gegenspielern, sondern auch mit ihren eigenen Trikots beschäftigt war. Über 90 Minuten wurde an den Trikots und der Hose zurechtgezupft- und gezogen. Es mag wohl auch ein wenig an den kühlen Temperaturen (und den Long-Sleeves, die einige Spieler unter den Shirts trugen) gelegen haben, dass sich die ultraengen Shirts für die Spieler anscheinend ein wenig komisch angefühlt haben.

Die Frage stellt sich: Stimmte im Spiel gegen Island etwas mit den Trikots nicht? Nati-Sprecher Marco von Ah verneint gegenüber Nau: «Das waren dieselben Trikots wie immer.» Die Spieler haben vor dem Spiel die Qual der Wahl. «Es gibt die Shirts in zwei Variationen: hauteng und etwas weiter. Die Spieler können selber wählen, welches sie tragen wollen», verrät von Ah. Und siehe da. Alle Nati-Stars wählen gegen Island die Muskel-Variante. 

Trikotsponsor Puma, das ist bekannt, legt viel Wert auf gutes Aussehen der Sportler, die seine Ausrüstung tragen. Legen es die Schweizer Natispieler etwas gar sehr auf die Ästhetik an und bezahlen dafür mit dem Komfort, also mit dem Dauerzupfen am Dress? 

Puma ist für eine Stellungnahme leider kurzfristig nicht zu erreichen. Sicher ist, dass die engeren Shirts auch einen zusätzlichen Nutzen haben: sie enthalten Metallfasern. «Damit soll die Müdigkeit abgedämpft werden», erklärt von Ah. Zudem können die Nati-Stars auch weniger gut zurückgehalten werden. 

Übrigens: Die Trikots der Schweizer Nati sind schon seit Jahren ein Thema. Erstmals darüber diskutiert wurde nach der EM 2016, als ein Produktionsfehler dazu führte, dass die Shirts im Spiel gegen Frankreich gleich reihenweise rissen. Aber auch dieses Jahr waren sie Thema, allerdings vor allem im Ausland. Mehrere ausländische Medien kürten die Nati-Shirts zu den «hässlichsten» der WM 2018.