Der SFV-Generalsekretär zieht in Betracht, Doppelbürger künftig aus der Schweizer Nati zu verbannen. Das sorgt vor allem bei linken Politikern für rote Köpfe.
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Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri sorgten an der WM in Russland mit der Doppeladler-Geste für Diskussionen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der SFV-Generalsekretär wirft nach dem WM-Aus die Doppelbürger-Frage auf.
  • Das stösst bei Schweizer Politikern auf Unverständnis.
  • Regierungsrätin Jacqueline Fehr fordert die Doppelbürger gar zum Streik auf.

Mit dem Doppeladler-Jubel und dem enttäuschenden WM-Aus gegen Schweden sorgte die Schweizer Nati für Emotionen und Gesprächsstoff. Zu viel für Alex Miescher, Generalsekretär des Schweizerischen Fussballverbandes. Nach der WM-Schlappe wirft er nun die Doppelbürger-Frage wieder auf. Das sorgt bei Politikern für rote Köpfe.

Alex Miescher provoziert mit seinen Aussagen auch Politiker.
Alex Miescher provoziert mit seinen Aussagen auch Politiker. - Keystone

SP-Nationalrat Cédric Wermuth spricht von einer «absurden Debatte», die ihn «hässig» mache. Mieschers Aussagen seien eine «pure politische Provokation». Der SFV wolle Gräben aufreissen, die es gar nicht gebe.

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SP-Co-Parteichef Cédric Wermuth. - Keystone

Die Kommunikation des SFV vor, während und nach der WM sei eine Katastrophe. «Ich hoffe, dass die Aussagen von Miescher einfach nur naiv sind.»

Regierungsrätin empfiehlt Doppelbürger-Streik

Auch andere prominente Links-Politiker sind sauer. «Bye-bye Schweizer Fussball», twittert etwa die Zürcher SP-Regierungsrätin Jacqueline Fehr. Sie hat einen brisanten Tipp an die «Doppelbürger in Fussball und anderswo: Streikt doch mal!», schreibt sie. Und weist darauf hin, dass auch Tennis-Ass Roger Federer Doppelbürger ist.

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Zürcher Regierungsrätin Jacqueline Fehr. - Keystone

«Schaffen wir besser den Fussball-Verband ab»

Und auch Tamara Funiciello, Präsidentin der Juso Schweiz, zeigt wenig Verständnis für den Plan des SFV: «Wie lange geht es noch, bis wir nachweisen müssen, dass schon unsere Grosseltern reinrassig waren?», fragt sie auf Twitter und schlägt vor: «Schaffen wir besser den Fussballverband ab, statt solch rassistische Kackscheisse zu unterstützen.»

Kritik gibt es auch aus den Kreisen der SVP: «Es wäre vielleicht an der Zeit, wenn sich der Schweizer Fussballverband von einem Profi-PR-Berater coachen liesse», findet der Zürcher Kantonsrat Claudio Schmid. Was seit der Doppeladler-Affäre alles laufe, sei einzigartig dilettantisch, so der Politiker.

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