Für VfL Wolfsburgs Manager Jörg Schmadtke hat sich im Umgang im Profi-Fussball nach dem Suizid von Nationaltorwart Robert Enke vor zehn Jahren nicht viel verändert.
Hat einen kritischen Blick auf die eigene Branche: Wolfsburg-Manager Jörg Schmadtke. Foto: Uwe Anspach/dpa
Hat einen kritischen Blick auf die eigene Branche: Wolfsburg-Manager Jörg Schmadtke. Foto: Uwe Anspach/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Enke spielte vor zehn Jahren für Hannover 96, Schmadtke war zu der Zeit Sportdirektor bei dem niedersächsischen Club.

«Nicht bei den Medien, nicht bei den Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen. Der Druck ist nach wie vor gross», sagte der 55-Jährige in einem Interview der «Welt am Sonntag». «Ich habe keine grossen Veränderungen im Fussballgeschäft feststellen können. Aber auch nicht in der Gesellschaft an sich.»

Enke spielte vor zehn Jahren für Hannover 96, Schmadtke war zu der Zeit Sportdirektor bei dem niedersächsischen Club. Enke nahm sich am 10. November 2009 im Alter von 32 Jahren das Leben. Einen Tag später erklärte Teresa Enke in einer Pressekonferenz, dass ihr Mann lange Zeit gegen Depressionen gekämpft hatte. Schmadtke wusste nach eigenen Angaben nichts von der Erkrankung seines Torwarts.

Er lobte den damaligen DFB-Präsidenten Theo Zwanziger für dessen Rede («Fussball ist nicht alles») bei der Trauerfeier für Enke vor fast 40.000 Zuschauern im Niedersachsenstadion. «Es wurde ein sensibler Umgang angemahnt», sagte der Ex-Profi. «Nur spüre ich zehn Jahre danach nichts davon. Es geht immer höher, immer weiter.» Man müsse auch mal sagen können: «Bis hierher ist es gut. Das reicht.»

Schmadtke selbst hat seine Lehren aus der Tragödie gezogen. «Ich habe immer einen offenen Umgang gepflegt», meinte er. «Ich höre heute aber das ein oder andere Mal etwas genauer hin.»

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