Rekorde, Penaltys, Nasenkratzer

Nicht auf Touren kommt auch Lucien Favre (59) mit Nizza. Bei der 0:2-Niederlage gegen Montpellier hinterlässt der OGC einen matten und zeitweise lustlosen Eindruck. Damit hat Nizza, das sehr schwach in die neue Saison gestartet ist, innerhalb von drei Monaten gleich oft verloren wie in 38 Runden der ersten Saison unter Favre.

Nicht nur in der Schweiz hatte es das Fussball-Wochenende in sich. Auch in den europäischen Stadien hat sich einiges getan. In Italien standen vor allem zwei Penaltys im Mittelpunkt – einer wurde von einem Schweizer verschuldet. In Deutschland leistet sich Roman Bürki mehr als nur ein Flop gegen RB Leipzig und in England kratzt sich Granit Xhaka in der entscheidenden Situation an der Nase.

Zum Beginn wagen wir einen Blick in die tieferen Ligen Deutschlands. Nach dem doppelten Abstieg vom TSV 1860 München kann der Verein auch in der vierten Liga auf die Fans zählen. Das heimische Stadion an der Grünwalder Strasse ist jedes Wochenende bis auf den letzten Platz besetzt. Der Hype um den Verein ist sogar so gross, dass die zweite Mannschaft vom FC Augsburg sein Heimspiel ins Stadion des Bundesligisten verschob. Das Resultat: 21’219 Zuschauer – Rekord in der Regionalliga Bayern. Dass 1860 das Spiel knapp 3:2 verliert, verkommt fast zur Nebensache.

Auch dem erstklassigen Münchner Verein läuft es. Das erste Spiel unter Neo-Trainer Jupp Heynckes gewinnt Bayern München gleich 5:0. Unter dem Holländer spielen die Bayern mit einer Leichtigkeit, wie man sie lange nicht gesehen hat.

Seit über einem Jahr war Juventus Turin im heimischen Stadion ungeschlagen. Bis Lazio Rom kommt. Die Laziali gewinnen bei der alten Dame 2:1. Der Held: Lazios Goalie Thomas Strakosha (22). Er hält einen Penalty vom Juve-Argentinier Paolo Dybala (23) und zeigt dabei Nervenstärke. Der Schiedsrichter hat tief in der Nachspielzeit (97. Minute) und erst nach Konsultation der Videobilder auf Elfmeter entschieden.

Wir bleiben in Italien: Das Mass aller Dinge in der Serie A ist zur Zeit der SSC Neapel. Die ersten acht Saison-Spiele hat Napoli allesamt gewonnen und ist ohne Punktverlust an der Tabellenspitze. Beim 1:0 bei der AS Roma gibt es nur einen kleinen Wehrmutstropfen: Captain Marek Hamsik (30) schiesst kein Tor. Damit liegt der Vereinsrekord von 114 Toren immer noch bei der Napoli-Legende Maradona.

Absolut im Soll ist auch Manchester City. Der Leader der englischen Premier League hat in vier von acht Spielen mindestens fünf Tore geschossen. Am Wochenende nutzt das Team von Pep Guardiola (46) die Patzer der Konkurrenz und ist nach dem 7:2-Kantersieg gegen Stoke City nun mit zwei Punkten Vorsprung auf den ebenfalls ungeschlagenen Lokalrivalen Manchester United Tabellenführer.

Gar nicht rund läuft es derzeit dem 1. FC Köln. Nach der unglücklichen Niederlage gegen den Vfb Stuttgart am Freitagabend ist der schlechtster Start in der ganzen Geschichte der Bundesliga besiegelt. In Zahlen bedeutet dies: 8 Spiele, 1 Punkt. Und das genau in dem Jahr, in dem die Dom-Kicker nach 25 Jahren Pause wieder europäisch spielen.

Derbyzeit in Mailand. Die Nerazzurri setzen sich erst in den Schlussminuten gegen Milan mit 3:2 durch. Im Mittelpunkt steht mit Ricardo Rodriguez (25) dabei ein Schweizer. Kurz vor Spielschluss foult Rodriguez seinen Gegenspieler Danilo D’Ambrosio (29) im Strafraum. Der Unparteiische entscheidet auf Elfmeter und Inters Icardi verwandelt souverän.

Ein schwarzes Wochenende zieht auch Roman Bürki (26) ein. Der Schweizer Goalie sieht bei der 3:2-Niederlage des BVBs gegen RB Leipzig vor allem bei den ersten zwei Toren sehr schlecht aus. Er kommt beim 1:1 zu spät aus dem Tor und wird beim Pass zum 2:1 für Leipzig getunnelt.

Arsenal kommt weiterhin nicht auf Touren. Bei der 2:1 Niederlage der Gunners in Watford gibt mitunter Granit Xhaka (25) eine schlechte Figur ab. Als Watfords Tom Cleverley (28) in der Nachspielzeit den entscheidenden Treffer erzielt, greift Xhaka nicht aktiv ins Geschehen ein. Er kratzt sich bei der entscheidenden Situation lieber an der Nase.