Während sich Real Madrid bei PSG blamierte gleicht Stadtrivale Atletico in letzter Minute gegen Juventus aus. Die Colchoneros geben in Madrid jetzt den Ton an.
Real Madrid Atletico
Während Atletico jubelt lässt Gareth Bale von Real Madrid den Kopf hängen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Atletico Madrid hat die Vormachtstellung in der spanischen Hauptstadt übernommen.
  • In der Champions League verliert Real klar, Atletico gelingt der späte Ausgleich.
  • Auch in der «La Liga» liegt Atletico vor den Königlichen.

Was sich schon in der «La Liga» Tabelle der letzen Saison zeigte, hat sich auch in der jetzt bestätigt. Atletico dominiert derzeit in Madrid. Was die Königlichen jedoch noch mehr schmerzen wird: Atletico ist nun auch in der Champions League besser unterwegs als Real Madrid.

In der letzten Saison sind zwar beide im Achtelfinale gescheitert. Doch gestern wurden die Unterschiede deutlich aufgezeigt. PSG versetzt Real Madrid in der letzten Minute den Todesstoss zum 3:0. In der gleichen Minute gleich Atletico in Madrid in der nach heroischer Aufholjagd gegen Juventus zum 2:2 aus.

Real Madrid im Tief – Spanische Medien sind sich einig

Die spanischen Sportzeitungen sind sich einig – Real Madrid fehlt genau das, was Atletico im Überfluss hat: Kampfgeist. Die Titelseite von «As» bringt es auf den Punkt: «Ohne Seele». Zidane und Casemiro sagten beide nach dem Spiel, es habe an Intensität gefehlt. Das bereite Zidane als Trainer am meisten Sorgen.

Bei den Bewertungen der grössten spanischen Sportgazetten «As» und «Marca» gabs nur genügende Noten für Gareth Bale und James Rodriguez. Kurioserweise wollte Zinedine Zidane beide Spieler im Sommer verkaufen. Nun sind sie seine besten Spieler, nicht zum ersten Mal in dieser Saison.

Die «As» hat eine interessante Tatsache aus der Statistikzentrale ausgegraben: Es sei das erste Real-Spiel seit zehn Jahren, in dem sie keinen einzigen Schuss auf das gegnerische Tor abgeben. Das war also in diesem Punkt das schlechteste Ergebnis in den letzten 578 Pflichtspielen.

Atletico gibt niemals auf

Über den Auftritt von Atletico wird nur Positives berichtet. Die Sportzeitungen heben nach der Aufholjagd den Willen der Mannschaft hervor. Das zeichne das Team von Simeone schon immer aus und sie zeigten dies auch gestern wieder.

Die «Marca» kommt bei der Analyse, das der Transfer von Matchwinner Hector Herrera genau deswegen hervorragend zu Atletico passe. Er zeichnet sich neben seiner Qualitäten als Passgeber auch durch seinen Kampfgeist aus. Die Passgenauigkeit von Herrera lag gestern bei 100 Prozent in den 15 Minuten, die er zum Einsatz kam. Für die Zeitung «As» war er der beste Mann des Spiels im Wanda Metropolitano.

Der Königstransfer von Atletico, Joao Felix, sieht sich als einziger einer kleinen Kritik ausgesetzt. Er habe nicht glänzen können und wenig Aktionen kreiert. Die gegnerischen Verteidiger De Ligt und Bonucci werden aber auch für ihre Abwehrarbeit gelobt.

Laut der Zeitung «Sport» war Atletico den Italienern sogar überlegen. Sie hätten das Spiel dominiert, nur die Anzahl Tore hätte nicht zum Auftritt gepasst.

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