Sportchef Alain Sutter steht mit dem FCSG neuerlich vor einem Neubeginn. Mit Barnetta (Rücktritt), Ashimeru (Salzburg) und Sierro (YB) verlor er sein Herzstück.
FC St.Gallen Alain Sutter
Der FC St.Gallen will in der neuen Saison einen Schritt nach vorne machen. «Wir wollen angreifen», sagt Trainer Peter Zeidler - sda - KEYSTONE/EDDY RISCH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der FC St.Gallen seht ein weiteres Mal vor Veränderungen.
  • Mit Barnetta (Rücktritt) und Sierro (YB) verlor der Verein wichtige Teamstützen.
  • Ganz hinten kämpfen Jonathan Klinsmann und Dejan Stojanovic um den Posten als Stammgoalie.
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Lopar, Nias Hefti, Koch, Mosevich, Wittwer, Sierro, Barnetta, Ashimeru, Ben Khalifa, Rapp und Tafer sind Geschichte. Trainer Peter Zeidler hat ein neues Team und in Vorbereitungsspielen gegen namhafte Gegner wie Celtic Glasgow (0:0), Thun (5:1), Bochum (2. Bundesliga/3:0) und Sporting Lissabon (2:2) gute Ansätze erkennen lassen und nie verloren.

Teilweise freiwillig wurde auf Vertragsverlängerungen verzichtet. Andere wie die Leihspieler Ashimeru (zurück zu Besitzer Salzburg) oder Sierro (von YB für kolportierte 2,5 Millionen Franken von Freiburg erworben) oder Kultfigur Barnetta, den man gerne für eine weitere Saison verpflichtet hätte, tragen aus pekuniären oder persönlichen Gründen nicht mehr das grün-weisse Dress des ältesten Klubs des europäischen Kontinents.

Tranquillo Barnetta FC St.Gallen
Tranquillo Barnetta FC St.Gallen: Bei seinem letzten Auftritt vor heimischer Kulisse. - dpa

«Finanziell können wir mit den Grossen des hiesigen Fussballs nicht mithalten. Unser Budget für die erste Mannschaft inklusive Staff beträgt 7,6 Millionen. Daran halten wir uns.

Dennoch konnten wir einen Grossteil unseres Teams halten, punktuell ergänzen und verstärken. Nun haben wir mit Bakayoko (von Inter, die Red.) nur noch einen einzigen Leihspieler», sagt Sportchef Alain Sutter, der selbst mit einem Abgang als Nationalmannschaftsdirektor flirtete, ehe er sich aus der engsten Wahl zurückzog und sein Bekenntnis zum FC St.Gallen abgab.

Fehlende Europa-League-Millionen beim FC St.Gallen

Ein Tor oder ein Punkt fehlte St. Gallen am Ende der turbulenten letzten Saison, um in der Schlusstabelle Platz 3 zu belegen und sich damit direkt für die Europa League zu qualifizieren. Die Ostschweizer verpassten die fetten Einnahmen von drei Millionen und mehr hauchdünn.

Geld, das der seit 18 Monaten von Matthias Hüppi als Präsident geführte Traditionsverein mit einem strukturellen Defizit von immer noch über einer Million gut hätte gebrauchen können. «Wir müssen mit dem haushalten, was wir haben, unsere eigenen Kräfte bündeln und den Kitt zu unseren Fans und unserer Bevölkerung weiter zementieren», erwähnt der Präsident.

Ruhe nach Wirbel um Alain Sutter

Hüppi bleibt optimistisch und ist stolz, dass die Troika mit Sutter und Trainer Zeidler beisammen bleibt. Trotz des Buhlens um Sutter ist wieder Ruhe eingekehrt. «Ich habe während meinen Verhandlungen mit dem SFV gespürt, was mir der FC St.Gallen bedeutet und dass unsere gemeinsame Arbeit noch nicht am Ende ist», liess sich Sutter nach zunächst vornehmer Zurückhaltung vernehmen.

FC St.Gallen
Alain Sutter (r) bleibt Sportchef beim FC St.Gallen mit Präsident Matthias Hüppi. - Keystone

Zeidlers vertikaler Powerfussball mit offensivem Pressing und schneller Umschaltung soll weiter gefördert und automatisiert werden. Dazu wurden junge, entwicklungsfähige und laufstarke Akteure neu ins 26-Mann-Kader berufen, aus dem wahrscheinlich noch zwei, drei abgegeben und ausgeliehen werden dürften.

Neuer Torhüter mit bekanntem Namen

Neu dazugekommen sind der Franzose Yannis Letard (20), der erfahrene Verteidiger Vincent Rüfli (31), der technisch versierte deutsche Mittelfeldspieler Lukas Görtler (25), der Brasilianer Fabiano (24), Rückkehrer Moreno Costanzo (31) und mit Angelo Campos, Betim Fazliji, Tim Staubli, Fabio Solimando junge Eigengewächse, die mit einem Profivertrag ausgerüstet wurden.

Jonathan Klinsmann FC St.Gallen
Jonathan Klinsmann (m) mit Cheftrainer Peter Zeidler (l) und Sportchef Alain Sutter bei der Vorstellung des Keepers beim FC St.Gallen. - ZVG

Prominentester Neuzugang, vor allem seinem Nachnamen zufolge, ist der 193 cm grosse Torhüter Jonathan Klinsmann, der Sohn des ehemaligen deutschen Stürmer- und Trainerstars Jürgen Klinsmann.

Seine Kampfansage ist deutlich: «Ich habe von Hertha Berlin zu St. Gallen gewechselt, weil ich Stammtorhüter werden will.» Dejan Stojanovic ist herausgefordert. Zeidler hat die Qual der Wahl.

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