FC Basel: So speziell war das Türkei-Spiel

Trotz der Katastrophe spielte der FC Basel gegen Trabzonspor. Verfeindete Fans Arm in Arm und eine Choreo erinnern an die Erdbeben.

Das Wichtigste in Kürze

Vor dem Spiel FC Basel gegen Trabzonspor zeigen die Fans eine Choreo mit einem Retter.
Auf den Rängen posieren verfeindete Fans Arm in Arm, die Ticketeinnahmen werden gespendet.
Erdbeben-Choreo, Fans aller Vereine

Nach den verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet wurde die Fussballliga der Türkei unterbrochen. Die Conference League der Uefa aber wird fortgesetzt, Trabzonspor muss gegen den FC Basel antreten. Es ist eine spezielle Partie.

Vor Anpfiff wird eine Schweigeminute abgehalten, die Basler tragen Trauerflor, Trabzonspor spielt in speziellen schwarzen Trikots. Soweit alles normal für ein Spiel nach einer grossen Katastrophe.

Doch vor allem auf den Tribünen kam es zu speziellen Momenten: So zeigen die Fans eine Choreographie zu Ehren der Retter. Ein Helfer hält ein gerettetes Baby, ein Arm mit Türkei-Flagge kommt aus den Trümmern hervor. Auch Proteo, der mexikanische Rettungshund, der bei der Arbeit gestorben ist, ist abgebildet.

Welches Team wird am Ende in den Achtelfinal der Conference League einziehen?

Alle Ticket-Einnahmen spendet Trabzonspor an Opfer der Erdbeben und hat deswegen den Verkauf für Fans aller Vereine geöffnet. Das Resultat ist ein durchaus aussergewöhnliches Bild auf den Rängen: Fans alles Süper Lig-Clubs sind vertreten. Anhänger der verfeindeten Istanbuler Clubs Fenerbahçe, Besiktas und Galatasaray posieren Arm in Arm.

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Bereits vor der Partie haben sich die Vereine entschieden, nicht über Tore zu jubeln. Als Jens Stryger Larsen die Führung für Trabzonspor erzielt, jubelt er dann auch nicht. Die Spieler des Heimteams präsentieren gemeinsam ein Türkei-Shirt. Auf den Rängen werden unzählige Flaggen des Landes geschwenkt.

FC Basel: Alle Social Media-Posts in schwarzweiss

Auch der FC Basel zollt den Opfern der Erdbeben Respekt: Alle Social Media-Posts rund um das Spiel sind in schwarz-weiss gehalten. Zeki Amdouni, der selbst Halb-Türke ist, wärmte sich mit einem Shirt mit der Aufschrift «Gute Besserung, Türkei» auf.

Nach dem Spiel äusserte Goalie Marwin Hitz leise Kritik an der Durchführung der Partie trotz der schwierigen Umstände: «Dass man das Spiel absolvieren muss, ja, das ist heutzutage so», sagt er gegenüber «Blue». «Man kann den Wettbewerb wohl nicht stoppen.» Man merke, dass Fussball nebensächlich sei und es Wichtigeres im Leben gebe. Schlussendlich müsse man halt seinen Job erledigen.

Der Vollständigkeit halber muss auch noch erwähnt werden, dass der FC Basel nach einer schwachen Leistung mit 0:1 verloren hat. Für das Rückspiel in einer Woche im Joggeli ist deshalb noch alles offen.