Für den FC Basel und David Degen ist 2024 ein höchst turbulentes Jahr. Jetzt blickt der FCB-Boss in einem Podcast zurück – und lobt Neu-Trainer Celestini.
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David Degen ist VR-Präsident beim FC Basel. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der FCB hat ein turbulentes 2023 hinter sich.
  • VR-Präsident David Degen spricht in einem Podcast über den Trainer und Vergleich mit YB.
  • Zudem erzählt er von persönlichen Erfahrungen in den schwierigen Zeiten.
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David Degen hat ein turbulentes Jahr hinter sich. «So eine Achterbahn, wie die, auf der ich mich in diesem Jahr befinde, gibt es im Europa-Park nicht». Das sagt der FCB-Boss im Podcast «Anderi Liga» von «20 Minuten».

Der 40-Jährige erzählt von Momenten, in denen er auf der Tribüne innerlich zusammengefallen sei. «Wenn du in der Verantwortung bist und dann in eine Abstiegssituation gerätst, musst du wirklich aus dir rausgehen.» Sonst komme es nicht gut.

Schafft der FC Basel noch den Sprung in die Top 6?

Trotzdem sieht er in diesem Jahr auch Positives: «Den Conference-League-Halbfinal oder auch aus finanzieller Sicht war das Jahr hervorragend». Persönlich habe es aber Schwierigkeiten gegeben.

«Ich möchte diese Erfahrung aber nicht missen, es bringt mich auf ein anderes Level. All die Kämpfe, die ich mit mir selber hatte.»

Krisenmanagement und Selbstreflexion beim FC Basel

Degen spricht offen über die aktuelle Krise beim FC Basel: «Wir sind in einem Hamsterrad, wo wir nur reagieren und nicht agieren». Er gesteht Fehler bei Entscheidungen wie der Trainerwahl oder Kaderzusammenstellung ein.

«Ich sagte, dass ich 90 Prozent des Kaders zusammenhalten möchte. Ich wollte das. Aber wenn Clubs aus den Top-5-Ligen anklopfen, ist es einfach nicht möglich, diese Spieler zu halten.»

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«Seit ich den Club übernommen habe, ist er der erste Trainer, der die Auswechslungen so macht, wie ich sie machen würde», sagt David Degen. - keystone

Besonders hart will Degen mit sich selbst ins Gericht gehen: «Ich mache mir selber sehr viele Vorwürfe. Ich bin der, der am meisten darunter leidet, weil ich mir selber nichts verzeihe.»

Vielleicht hätte er in einzelnen Fällen «dieser Alleinherrscher sein sollen. Ich habe vielleicht in gewissen Punkten zu sehr auf andere gehört».

Vergleich mit YB

Angesprochen auf Meister YB, könne sich der FCB durchaus etwas abschauen, so Degen. Vor allem, «was Kontinuität und Ruhe angeht».

Dabei würden die Berner europäisch auch vom wegen des FCB guten Schweizer Koeffizienten profitieren. «Wir machen im Moment einige Fehler mehr als YB.» Chef-Stratege Christoph Spycher mache einen «Super-Job».

David Degen FC Basel
Meister YB liegt seit Jahren vor dem FC Basel. David Degen findet die Gründe beim eigenen Verein. - keystone

Dennoch seien auch die Probleme des FCB in den letzten Jahren Mitgrund, weshalb YB nun so dominant sein könne.

«Erster Trainer, der die Auswechslungen so macht, wie ich sie machen würde»

Trotz Kritik verteidigt Degen seine Entscheidung für junge Spieler im Kader. Er betont, dass einige der älteren Spieler die grössten Probleme verursacht haben. Die Suche nach neuen Spielern für das Transferfenster im Januar gestaltet sich bisher schwierig. Einen Transfer von Luzerns Ardon Jashari habe er «aufgegeben».

Von Fabio Celestini zeigt sich der VR-Präsident des FC Basel begeistert. Dabei sei er bei den Gesprächen zur Trainerwahl wegen einer Schulter-OP nicht anwesend gewesen.

Er habe in der Schweiz noch nie einen Trainer erlebt, der so akribisch arbeite und detailversessen sei. «Seit ich den Club übernommen habe, ist er der erste Trainer, der die Auswechslungen so macht, wie es machen würde.»

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