Nati-Trainer Krassimir Balakov sorgte für Aufsehen, als er nicht anerkannte, dass Rassismus in Bulgarien ein Problem ist. Sein Vorgänger ist anderer Meinung.
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Petar Hubchev, Vorgänger von Krassimir Balakov, kritisiert die Fans in bulgarischen Stadien. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Krassimir Balakov sorgte nach dem Spiel gegen England für Aufsehen.
  • Der Coach Bulgariens wollte nicht einsehen, dass Rassismus in seinem Land ein Problem ist.
  • Sein Vorgänger Petar Hubchev ist anderer Meinung.

Krassimir Balakov spielte die Sorgen vor dem England-Quali-Kracher herunter: «Wir haben kein Rassismus-Problem in Bulgarien.» Die Spieler müssten sich nicht fürchten, rassistisch beleidigt zu werden. In England spekulierte man im Vorfeld darüber, wie die dunkelhäutigen Spieler Englands wohl im Stadion begrüsst würden.

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Dunkelhäutige englische Spieler werden mit Affenlauten verhöhnt. - Keystone

Es kam anders, als von Balakov prognostiziert. Affenlaute, Hitler-Grüsse, Beleidigungen prägten das Geschehen. Nach Match-Ende weist der National-Coach Bulgariens aber vor allem auf das unsportliche Verhalten der England-Fans hin. Diese sollen bei den National-Hymnen gepfiffen haben.

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Krassimir Balakov lieferte vor dem Spiel leere Versprechen. - Keystone

Den Rassismus der eigenen Fans im Stadion will Balakov erst bei «genügend Beweisen» anerkennen.

Balakovs Vorgänger ist anderer Meinung

Bis vor Kurzem ist das Nationalteam Bulgariens noch von Petar Hubchev trainiert worden. Die «Bild» hat den Ex-Bundesliga-Star nach der Schande von Sofia zum Interview eingeladen. Darin zeigte er sich überrascht über den schwachen Auftritt seines Landes. Nicht aber über das Verhalten der Fans.

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Petar Hubchev trainierte vor Balakov die Nationalmannschaft Bulgariens. - Keystone

«Bulgarien hat ein Problem mit Rassismus. Auf allen meinen bisherigen Stationen hier im Land, habe ich selber schon Probleme gehabt. Diese Leute sind für mich einfach keine Fussball-Fans!» Hier sieht Hubchev auch den Grund, dass in der bulgarischen Liga die Ränge meist leer bleiben.

«Echte Fans, wie ein Opa mit seinem Enkel, oder eine ganze Familie gehen hier einfach nicht ins Stadion. Stattdessen kommen Leute nur, um ihre Aggression auszuleben. Wenn man sich die Sprechchöre anhört, weiss man, dass es besser ist, die Kinder nicht mit ins Stadion zu nehmen.»

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