Der Deutsche Fussball-Bund hat in einem möglichen Korruptionsfall Unregelmässigkeiten bestätigt. Die Schweizer Agentur Infront entliess einen Mitarbeiter.
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Rechte an der Bandenwerbung im Zwielicht: Szene aus Deutschland - England in Dortmund im Jahr 2017. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei der Bandenwerbung an Spielen der DFB-Elf soll es zu Unregelmässigkeiten gekommen sein.
  • Die Schweizer Agentur Infront hat einen leitenden Angestellten entlassen.

«Dem DFB liegen Erkenntnisse vor, dass es zu möglichen Auffälligkeiten gekommen ist, die in Zusammenarbeit mit externen Wirtschaftsprüfern untersucht werden.» Das teilte der Deutsche Fussball-Bund am Freitagabend auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Der Verband werde die Ergebnisse dieser Prüfungen abwarten und sich deshalb zum jetzigen Zeitpunkt dazu nicht weiter äussern, hiess es.

Deutscher Fussball-Bund gab Vermarktungsrechte an Infront

Nach einem Bericht der «Bild»-Zeitung soll es bei der Bandenwerbung in den Stadien bei deutschen Länderspielen zu Unregelmässigkeiten gekommen sein. Bis 2018 hatte der DFB dieses Vermarktungsrecht an die in der Schweiz ansässige Sportmarketing-Agentur Infront verkauft.

Infront teilte am Freitag mit, dass die Firma einen leitenden Angestellten entlassen habe. Gegen den Mitarbeiter habe die Staatsanwaltschaft Thurgau wegen Untreue ein Strafverfahren eingeleitet.

Infront ist «zutiefst schockiert»

«Wir sind zutiefst schockiert. Wir erwarten von unseren Mitarbeitern, dass sie sich strikt an die strengen ethischen Standards halten. Unsere internen Untersuchungen laufen noch», sagte Infront-Chef Philippe Blatter, Neffe des Ex-FIFA-Präsidenten Sepp Blatter, in der Erklärung.

Der entlassene Mitarbeiter soll nach «Bild»-Informationen Werbekunden über Jahre in grösserem Umfang betrogen haben. Wie Infront mitteilte, soll den Kunden weniger Werbezeit als vertraglich vereinbart zur Verfügung gestellt worden sein. Infront kündigte Entschädigungen für die betroffenen Kunden an.

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