Am Sonntag wird in Zürich über das Hardturm-Projekt abgestimmt. Scheitert das Vorhaben, droht GC und dem FCZ ein Neuanfang in einer tieferen Liga.
Trainer Thorsten Fink und die Fans der Grasshoppers hoffen sehnlichst auf das neue Stadion. «S Runde muess is Eggige» bekommt eine völlig neue Bedeutung.
Trainer Thorsten Fink und die Fans der Grasshoppers hoffen sehnlichst auf das neue Stadion. «S Runde muess is Eggige» bekommt eine völlig neue Bedeutung. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Für den FC Zürich und die Grasshoppers geht es am Sonntag um alles oder nichts.
  • Stimmen die Zürcher gegen ein neues Stadion, müssen die Klubs um die Existenz bangen.
  • Erneute Sponsoren und Investoren zu finden würde zur Herkules-Aufgabe.

Am morgigen Abstimmungssonntag findet in der Stadt Zürich das grosse Zittern in der Fussballszene statt. Bei der Abstimmung um das neue Hardturm-Areal geht es um mehr als nur darum, ob GC und der FCZ künftig in einer neuen Spielstätte hausieren dürfen oder weiterhin im Letzigrund spielen. Wird das Projekt nicht angenommen, müssen sowohl die Grasshoppers als auch der FC Zürich um ihre Existenz bangen. 

Knappe Abstimmung erwartet

Es geht somit um alles oder nichts für die beiden Klubs. Die Anspannung ist riesig bei den Beteiligten. Sowohl FCZ-Präsident Ancillo Canepa als auch sein GC-Pendant Stephan Anliker gingen höchstpersönlich tatendurstig, hartnäckig und unentwegt ans Werk. Sie versuchten, die Menschen auf der Strasse zu erreichen, um die Parole zu verbreiten, dass es bei dieser Stadion-Vorlage im Falle eines Scheiterns kein Zurück mehr gibt. Es wäre das dritte Scheitern. Und wohl das letzte.

So könnte die Aussenansicht des neuen Fussballstadions auf dem Hardturm-Areal aussehen.
So könnte die Aussenansicht des neuen Fussballstadions auf dem Hardturm-Areal aussehen. - Keystone

Jüngste Umfragen zeigen: Die Zürcher Bevölkerung zeigt sich zwar knapp zustimmig – immer noch ist ein grosser Teil der Stadtbevölkerung aber skeptisch gegenüber dem Projekt, das auch zwei 137 Meter hohe Wohntürme sowie 299 Sozialwohnungen beinhaltet. Dem Steuerzahler würde das Stadion nicht in die Tasche greifen. 

Ende des Profi-Fussballs?

Bis zu acht Millionen müssen der FCZ und GC pro Saison aufgrund des fehlenden Stadions berappen. Fakt ist: Bei einem Nein würde es brenzlig für die beiden Klubs. Ohne neues Stadion würde es schwierig, Investoren oder Sponsoren zu finden und Staff und Schützlinge zu behalten – und die acht Millionen aufzubringen. Es droht der Zwangsabstieg, das Ende des Profi-Fussballs. Ein Wiederbeginn in der Promotion League wäre die logische Folge.

Stadionprojekt «Nein»-Parole der SP: Jacqueline Badran (SP) informiert über die Vorteile ihres Gegenvorschlags. - Nau

GC-Präsident Anliker sagt gegenüber der «NZZ»: «Ohne Stadion wird es sehr, sehr schwierig. Und es kann sehr, sehr schnell gehen. Stand heute hat es keine Leute bei GC, die noch einmal überbrücken.» Das hatte beim Rekordmeister bis anhin Mäzen Heinz Spross getan. Beim FCZ waren es die Canepas, dessen Geduld aber bei einem erneuten Scheitern laut eigener Aussage auch erschöpft sein wird.

Morgen Sonntag findet in Zürich das wichtigste Spiel des Jahres statt – an der Urne. Und die Grasshoppers und der FC Zürich müssen um jeden Preis gewinnen.

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