FC Basel

David Degen: «Man muss vom Worst Case ausgehen»

Pascal Moser
Pascal Moser

Genève,

Im «Eco Talk» bei SRF geben die Club-Bosse David Degen (41) und Ancillo Canepa (71) einen Einblick in die Tücken und Hürden des Schweizer Fussballgeschäfts.

David Degen FC Basel
David Degen ist seit 2021 Präsident des FC Basel. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ancillo Canepa und David Degen waren zu Gast im «Eco Talk» auf SRF.
  • Die Club-Bosse erklären, was im Schweizer Fussball die grossen Hürden sind.
  • Beide sind sich einig: Alles hängt vom unplanbaren sportlichen Erfolg ab.

Die Schere zwischen grossen und kleinen Clubs im Fussball geht immer weiter auf. Das sagt auch David Degen im «Eco Talk» bei SRF. Als Beispiel nennt der FCB-Präsident Real Madrid, das von einem Ärmel-Sponsor 75 Millionen erhält.

Auch in der Schweiz sind Sponsoring-Deals und Ticketeinnahmen für die Wirtschaftlichkeit von Vereinen hauptverantwortlich.

Alles hängt vom sportlichen Erfolg ab

Aber im Gegensatz zu den grossen Ligen Europas wird mit den TV-Geldern nur wenig generiert. FCZ-Boss Ancillo Canepa spricht von fünf Prozent des Umsatzes. «Im besten Fall machst du damit etwa 2,5 Millionen.»

Ancillo Canepa
Ancillo Canepa war zu Gast im Eco Talk. - Screenshot SRF

Die grosse Schwierigkeit im Fussball-Geschäft sei, dass sportlicher Erfolg nicht planbar ist, sind sich Degen und Canepa einig. Und davon hänge alles ab. «Man muss vom Worst Case ausgehen», meint Degen.

Canepa, der seit fast 19 Jahren Präsident des FC Zürich ist, und seine Frau Heliane haben bereits viel Privatvermögen in den Verein gesteckt. Eine genaue Zahl will der 71-Jährige nicht nennen. «Wir haben gesagt, dass es finanziell aufgehen soll, wenn wir aufhören. Davon sind wir momentan weit entfernt.»

Trotz Lohn-Kürzungen kommt Xherdan Shaqiri

Auch David Degen weiss um die wirtschaftliche Schwierigkeit im Schweizer Fussball. Als er den FC Basel übernommen habe, wies dieser ein strukturelles Defizit von 35 Millionen auf. Mit Lohn-Kürzungen und Transfererlösen konnte er die finanzielle Lage der Bebbi deutlich verbessern.

David Degen
David Degen zu Gast im Eco Talk. - Screenshot SRF

Dass mit Xherdan Shaqiri dennoch ein Top-Verdiener verpflichtet wurde, erklärt Degen mit sportlichen Hintergedanken. Die nackten Zahlen würden für den ehemaligen Nati-Star sprechen, so Degen. Allerdings verzichtete «Shaq» bei seinem Wechsel auf viel Geld.

Degen: «Als eine der besten Ausbildungsligen positionieren»

Um nachhaltig in Fussball-Europa mitzuhalten, müsse man regelmässig in einem der drei Club-Wettbewerbe vertreten sein. «Wir brauchen Medienpräsenz», so Canepa, «das ist der einzige Weg.»

Degen meint: «Wir müssen uns als eine der besten Ausbildungsligen positionieren. Dafür braucht es einige Anpassungen. Wir leben von Ausbildungen und Spielertransfers.»

Auch Canepa bläst ins gleiche Horn: «Wir können keinen Messi kaufen, aber vielleicht einen ausbilden.»

Kommentare

User #3408 (nicht angemeldet)

Fussball - ist ein hartes Geschäft, wenn das Anspruchsniveau hoch ist.

User #1087 (nicht angemeldet)

Fragt sich wie lange dieses aufgeblasene Gebilde noch existiert?

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