Christoph Spycher, Sportchef vom BSC Young Boys, vertritt eine klare Meinung. Ein Saison-Abbruch zum aktuellen Zeitpunkt wäre eine Katastrophe.
BSC Young Boys
YB-Sportchef Christoph Spycher setzt sich für einen Liga-Neustart ein. St. Gallen-Sportchef Alain Sutter (rechts) will als Leader abbrechen. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • YB-Sportchef Christoph Spycher macht sich für einen Liga-Neustart stark.
  • Die Super League soll am 8. Juni mit Geisterspielen wieder gestartet werden.
  • Spycher fordert Solidarität unter den Vereins-Verantwortlichen.

St. Gallen-Sportchef Alain Sutter will die Saison in der Super League abbrechen. Es sei nicht der Zeitpunkt, um Fussball zu spielen. Und die Fussballer seien keine Gladiatoren.

Gut möglich, dass Sutter bei seiner Aussage auch daran gedacht hat, dass St. Gallen zurzeit Leader in der Super League ist. Und er nicht daran denkt, dass sich bei Geisterspielen 22 gesunde und getestete Spieler gegenüberstehen.

Es sind Aussagen, die nicht überall gut ankommen. Christoph Spycher, Sportchef vom BSC Young Boys, sagt in der «Berner Zeitung»: «Es ist der falsche Zeitpunkt, um etwa aufgrund der Tabellensituation für ein vorzeitiges Ende der Meisterschaft zu sein.»

Soll die Saison in der Super League fortgesetzt werden?

Viele Verantwortliche seien von Eigeninteressen getrieben, findet Spycher. Das sei im Normalfall verständlich, aber nun sitze man im gleichen Boot.

So wäre ein Abbruch der Saison ein «katastrophales Signal». Und damit seien die Probleme doch nicht verschwunden.

Soweit soll es nicht kommen. Die Challenge League jedenfalls steht geschlossen hinter einem Neustart am 8. Juni.

Es müsste sich wohl nur ein einziger Super-League-Verein für die Fortsetzung entscheiden – und die Saison würde wieder aufgenommen werden. Der BSC Young Boys und Servette sind klar dafür.

Christoph Spycher YB
Christoph Spycher schlägt Alarm.
Christoph Spycher YB
Laut dem YB-Sportchef wäre ein Abbruch der Super League ein katastrophales Signal.
Alain Sutter
Espen-Sportchef Alain Sutter stellt die Gesundheit der Spieler in den Vordergrund.
YB Super League
Die Super League könnte ihren Spielbetrieb am 8. Juni mit Geisterspielen fortsetzen.

Die Finanzierung bleibt aber ein riesiges Problem. Die Liga verhandelt, setzt sich für den Aufbau eines durch den Bund verbürgten Finanzstabilisierungsfonds für den Gesamtfussball ein. Sportministerin Viola Amherd signalisiert Bereitschaft.

«YB wäre bei solcher Pandemie vor ein paar Jahre am Ende gewesen»

Spycher sieht sich, wenn es um die Hilfe für den Schweizer Fussball gehe, nicht als YB-Sportchef. Sondern er rede als Vertreter der Super League. «Es geht nicht darum, dauerhafte Subventionen zu erhalten. Aber wir benötigen Unterstützung, um diese Krise von historischem Ausmass zu überstehen.»

Dank dem Millionen-Polster aus der Champions League in den letzten zwei Jahren geht es YB finanziell zurzeit am besten. Die Vergangenheit ist aber nicht vergessen. Spycher sagt: «Vor ein paar Jahren wäre der BSC Young Boys bei einer solchen Pandemie nach kurzer Zeit finanziell am Ende gewesen.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Super LeagueSubventionenChampions LeagueBSC Young BoysAlain SutterChristoph SpycherLiga