Paulo Otávio: «Brutale Notbremse» hatte keinen Sinn

DPA
DPA

Deutschland,

Der VfL Wolfsburg hat es momentan schwer. Sie mussten zwei Niederlagen in vier Tagen hinnehmen. Paulo Otávio entschuldigte sich bei Munas Dabbur.

Paulo Otávio
Paulo Otávio grätscht von hinten in den Hoffenheim-Spieler Munas Dabbur. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Paulo Otávio entschuldigte sich mit einer langen Instagram-Botschaft bei Munas Dabbur.
  • Er verantwortete das harte Foul gegen den Gegenspieler vom TSG Hoffenheim.
  • Der VfL Wolfsburg tut sich momentan schwer, er hatte zwei Niederlagen in vier Tagen.

Zwei Niederlagen in vier Tagen. Das tut Wolfsburg weh. Trainer Glasner sieht sogar einen Zusammenhang. Torjäger Weghorst will von einer «Delle» nichts wissen.

Doch das Spiel in Sinsheim hat auch noch ein Nachspiel vor dem Sportgericht. Die kapitale Rot-Grätsche von Paulo Otávio setzte der missglückten Reise des VfL Wolfsburg nach Sinsheim noch einen drauf.

Paulo Otávio wollte retten, was nicht mehr zu retten war

«Er wollte noch mal retten, was eigentlich eh nicht mehr zu retten war», kommentierte Trainer Oliver Glasner. Gut, dass sich Gegenspieler Munas Dabbur bei der Notbremse in der vierten Minute der Nachspielzeit nicht verletzt habe. Dies betonte der Österreicher und hegt daher die Hoffnung, «dass die Sperre nicht ganz so lange ausfällt».

Paulo Otávio Munas Dabbur
Munas Dabbur vom TSG Hoffenheim stürmt aufs leere Tor zu während Paulo Otávio vom VfL Wolfsburg ihm von hinten in die Beine grätscht. - Keystone

Paulo Otávio entschuldigte sich mit einer langen Instagram-Botschaft für sein hartes Foul und seine Rote Karte. «Gott sei Dank habe ich meinen Gegenspieler nicht verletzt», schrieb der 26 Jahre alte Paulo Otávio noch am späten Samstagabend.

«Heute war ein Alptraum»

«Als ich mit diesem Sport anfing, hatte ich mir nicht vorgestellt, dass ich so weit kommen würde. Ich habe von Momenten geträumt, in denen ich die Spiele als Held verlassen würde. Ich würde aber sagen, dass das heute einer der Alpträume war.» Dies schrieb Paulo Otávio in seiner Entschuldigung.

Drei Tage nach dem Pokal-Aus bei RB Leipzig: Die Wolfsburger machten auch bei der TSG Hoffenheim eine eher ungewohnte Erfahrung in dieser Saison: Sie gingen als Verlierer vom Platz. 1:2 (1:2) hiess es am Ende nach einem Spiel, das die Gäste zu zaghaft und verhalten begonnen hatten. Nach trotz einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit konnten sie nichts mehr umbiegen.

RB Leipzig VfL Wolfsburg
Xaver Schlager (VfL Wolfsburg, Mitte) und Tyler Adams (RB Leipzig, rechts) in einem Zweikampf während des DFB Pokal Viertelfinal zwischen RB Leipzig und VfL Wolfsburg. - Keystone

Sehr zum Unwillen der «Wölfe»: «Ich bin generell ein sehr schlechter Verlierer. Deswegen hatte ich jetzt angenehme zwei Monate in denen wir gar nicht verloren haben. Und mit dem DFB-Pokal-Spiel jetzt zum zweiten Mal nacheinander, das nagt an mir und uns allen», betonte Glasner.

Eine andere Richtung mit Weghorst

Auch an Torjäger Wout Weghorst, der mit etwas mehr Glück beiden Spielen eine andere Richtung hätte geben können. So bekam nach dem Ausrutsch-Elfmeter von Leipzig auch ein Reporter den Groll des Niederländers zu spüren. «Ist das dein Ernst?», antwortete er dem Fragesteller des TV-Senders Skys.

Der nach der Niederlage gegen Hoffenheim wissen wollte: Ob Weghorst befürchte, dass die beiden Niederlagen nun eine kleine Delle für den VfL bedeuten würden. Es sei das erste Bundesliga-Spiel seit zwei Monaten, das sie verloren hätten, betonte Weghorst. «Da musst du dich erst einmal gut einlesen und deine Frage richtig stellen. Wenn du das formulierst», giftete der Angreifer weiter.

Wout Weghorst
Wout Weghorst enttäuscht nach einer vergebenen Torchance. - Keystone

Zusammenhang zwischen den Spielen

Gleichwohl stellte Trainer Glasner in sachlicher Analyse der dritten Saisonniederlage einen Zusammenhang zwischen den Spielen in Leipzig und Sinsheim her. Aufgrund des Ausscheidens im Pokal, seien sie noch nicht wieder in der mentalen Verfassung gewesen, um ein Bundesliga-Spiel zu gewinnen. Im Nachhinein wisse man es auch besser: Die Aufstellung personell zu verändern, wäre eine Möglichkeit gewesen, konstatierte Glasner.

Er vertraute aber derselben Startelf wie gegen Leipzig und musste die erste Niederlage nach neun Ligaspielen hinnehmen. Im Tor fing sich Koen Casteels nach 673 Minuten in der Meisterschaft durch Christoph Baumgartner wieder mal einen Gegentreffer (8.).

Oliver Glasner
Wolfsburgs Cheftrainer Oliver Glasner gestikuliert während des Fußball-Bundesligaspiels VfL Wolfsburg gegen VfB Stuttgart in Wolfsburg. - Keystone

Das zweite Hoffenheimer Tor gelang Andrej Kramaric (41.). Hoffenheim-Schreck Weghorst traf in der 23. Minute zum zwischenzeitigen 1:1.

Es war das siebte Tor des Niederländers gegen die Kraichgauer. Der dritte Tabellenplatz geriet durch die Niederlage zumindest nicht in Gefahr.

Startelf wird verändert

Glasner wird seine Startelf am nächsten Samstag aber auf jeden Fall verändern müssen. Xaver Schlager und Maxence Lacroix sahen jeweils die fünfte Gelbe Karte und sind gegen Schalke 04 gesperrt. Wie lange Paulo Otávio nicht zur Verfügung stehen wird, entscheidet das Sportgericht des Deutschen Fussball-Bundes. Glasner wollte mit seinem Verteidiger jedenfalls nicht «zu hart ins Gericht gehen».

Das machten andere. «Der Video-Beweis war nicht vonnöten, für diesen Platzverweis hätte man nicht mal einen Schiedsrichter gebraucht. Es war die klarste Rote Karte der Saison», schrieb der ehemalige Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer in der «Bild am Sonntag».

Kommentare

Weiterlesen

Leipzig
Wolfsburg
SBB Freizeit
Noch schneller

MEHR IN SPORT

FCZ
Das sagt der FCZ
eishockey-wm herning
Riesen-Loch!
fc zürich
1 Interaktionen
«Stolz»
FC St.Gallen FC Sion
3 Interaktionen
Nur 1:1 in Sion

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Peter Urban
Schwerer Sturz
Alexander Dobrindt
2 Interaktionen
Deutschland
dhl
3 Interaktionen
Auch in der Schweiz
Ford-Werke
1 Interaktionen
Protest