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EV Zug – Sklenicka: «Sind daran, Gewinner-Mentalität aufzubauen»

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Seit dieser Saison spielt David Sklenicka für den EV Zug. Der Verteidiger hat sich bestens in eine starke tschechische Gemeinschaft integriert.

David Sklenicka EV Zug
David Sklenicka jubelt seit dieser Saison im Dress des EV Zug. - keystone

Hat der EV Zug schon einen neuen ausländischen Verteidiger? Diese Frage dürfte sich so mancher Supporter am 16. September angesichts der Effizienz der Nummer 66 unweigerlich gestellt haben.

Nicht einmal traf er und auch nicht zweimal, nein im Heimspiel gegen Fribourg-Gottéron realisierte er drei Tore. Ein Hattrick eines Abwehrspielers ist selten, im Falle von David Sklenicka noch mehr: einzigartig und völlig unerwartet.

«Drei Tore im gleichen Spiel habe ich nicht einmal als Junior je geschafft», sagt Sklenicka, er schiebt aber sogleich nach: «Diesmal habe ich dreimal geschossen und jeder Schuss ging rein. So kann Eishockey manchmal auch sein.»

David Sklenicka EV Zug
David Sklenicka war zwischenzeitlich sogar Topskorer des EV Zug. - keystone

Geholt worden war er primär als Defensivverteidiger. Härte sollte er mitbringen und Stabilität für die zuletzt so anfällige Abwehr. Drei Tore hatte er in der letzten Regular Season für Lausanne übrigens auch erzielt – in 51 Spielen.

David Sklenicka hätte an jenem Abend allen Grund zur Zufriedenheit haben können. Er assistierte zusätzlich beim vierten Treffer und traf im Penaltyschiessen.

Das finale 4:5 war aber sein persönlicher Stimmungskiller: «Wir betreiben einen Teamsport. Es wäre mir viel lieber gewesen, ich hätte nicht geskort und wir hätten dafür drei Punkte geholt.»

Mangelnder Torhunger als Manko

Diese Maxime, die allzu oft mantraartig gepredigt wird, sie gilt im Falle von Sklenicka wirklich. Regelmässig ist er nicht nur in Unterzahl im Einsatz, sondern auch bei den «blocked shots» weit vorne anzutreffen.

«Es muss nicht grossen Spass machen, Schüsse zu blockieren, aber es ist für das Team enorm wichtig. Also mache ich es gerne», sagt er dazu. Im Normalfall sucht er auch stets den besser postierten Mitspieler, wie auch seine Skorerwerte der vergangenen Spielzeit belegen.

Inklusive Playoffs gelangen ihm in Lausanne 30 Assists – zehnmal mehr als Tore. «Ich bin zu wenig torhungrig. Das ist vielleicht eine Schwäche von mir», sagt er.

Kann der EV Zug in dieser Saison Meister werden?

Zu Beginn der Saison zeigten die Zentralschweizer mehrere Gesichter. Nun sagt Sklenicka: «Unser Prozess stimmt. Wir sind daran, eine Gewinner-Mentalität aufzubauen. Ich habe schon viele gute Sachen gesehen.»

Der Weltenbummler wider Willen

In den letzten Jahren erwarb sich der 29-Jährige unfreiwillig den Status eines Wanderreisenden. Seit er 2022 nach drei Jahren Jokerit Helsinki verliess, hiessen seine nächsten Stationen Kärpät Oulu, Brynäs, Astana und Lausanne.

Die Wechsel seien nicht immer das Ziel gewesen: «Ich würde gerne irgendwo länger bleiben als ein Jahr. Hoffentlich passt es nun in Zug.»

Bisher hat er jedenfalls Werbung für eine baldige vorzeitige Verlängerung seines Einjahres-Kontrakts gemacht.

David Sklenicka EV Zug
David Sklenicka: «Wir sind daran, eine Gewinner-Mentalität aufzubauen.» - keystone

In Zug ist er bestens in eine starke tschechische Gemeinschaft integriert.

Jan Kovar und Daniel Vozenilek waren schon da, neu sind mit Dominik Kubalik und dem Slowaken Tomas Tatar weitere Hochkaräter zum EVZ gestossen – der Paradigmenwechsel weg vom schwedischen Eishockey ist vollendet.

«Das ist eine Riesenchance für uns. Wir können nun allen zeigen, dass unsere Spieler die besten Imports sind», so Sklenicka.

Auch Charlie freute sich über den Transfer

Eingelebt hat sich Sklenicka mit seiner Familie bestens und er kann auch gut damit leben, dass er auf der Strasse immer wieder erkannt wird.

Dies geschieht nicht nur wegen seinen Leistungen, sondern vor allem auch wegen Husky Charlie, der regelmässig die Blicke auf sich zieht.

«Charlie war schon in Astana, aber da war alles viel strenger. Er ist nun auch froh, dass wir hier sind», sagt Sklenicka mit einem Schmunzeln.

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David Sklenicka: «Wenn es uns gelingen wird, jeweils über 60 Minuten unser Potenzial abzurufen, werden wir nur schwer zu bezwingen sein.» - keystone

Wenn David Sklenickas Leistungskurve weiter positiv verläuft, wird er künftig auch ohne seinen Prachts-Vierbeiner noch öfter erkannt werden.

Er ist überzeugt, dass es für Zug eine gute Saison wird: «In dem Moment, wo es uns gelingen wird, jeweils über 60 Minuten unser Potenzial abzurufen, werden wir nur schwer zu bezwingen sein.»

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Hinweis: Dieser Artikel ist zuerst im Schweizer Hockey-Magazin «SLAPSHOT» erschienen.

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