Auch Eishockey-Nationalspieler fordern Ausländerreduzierung

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Deutschland,

Die mögliche Ausländerreduzierung in der Liga bleibt ein viel diskutiertes Thema im deutschen Eishockey. Nationalspieler sind vehement dafür. Auch die Manager haben es eilig mit einer schnellen Lösung. Der Meister verbietet seinen Spielern, sich dazu zu äussern.

Auch Yasin Ehliz ist für eine Ausländerreduzierung in der DEL. Foto: Monika Skolimowska/zb/dpa
Auch Yasin Ehliz ist für eine Ausländerreduzierung in der DEL. Foto: Monika Skolimowska/zb/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Führende Nationalspieler haben sich klar für eine Ausländerreduzierung in der Deutschen Eishockey Liga ausgesprochen.

«In jeder Mannschaft in der Liga wird so gedacht. Das würde nur helfen», sagte Stürmer Yasin Ehliz von Red Bull München der Deutschen Presse-Agentur. Auch Marcel Noebels von den Eisbären Berlin äusserte sich am Wochenende entsprechend. «Das ist natürlich gut für die Deutschen. Wenn man auf die nächste Generation sieht, die jetzt nachkommt, wäre das sicherlich ein Vorteil», sagte Noebels.

Nationalmannschaftskapitän Moritz Müller kritisierte zudem via Instagram die ablehnende Haltung von DEL-Aufsichtsratschef Jürgen Arnold (Ingolstadt). Der befand in einem Interview mit dem Fachmagazin «Eishockey News», es würden genügend deutsche Spieler fehlen. «Mit welcher Expertise oder Information trifft er diese Aussage», schrieb Müller bei Instagram. Ehliz, Noebels und Müller gehören zum Olympia-Silberteam von Pyeongchang 2018.

Seit dem Deutschland Cup in Krefeld gibt es eine Debatte über eine mögliche Reduzierung der Ausländerstellen schon zur neuen Saison. Stefan Schaidnagel, Sportdirektor des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), hatte die DEL aufgefordert, schneller als geplant das Kontingent von aktuell neun Spielern pro Team und Spiel zu reduzieren. Damit sollen mehr Deutsche früh auf hohem Niveau spielen. Dies soll langfristig dem Nationalteam helfen. «So wie das beim Deutschland Cup angesprochen wurde - so denken viele. Auch hier in München», sagte Ehliz nun.

Schaidnagel hatte den DEB-Wunsch vergangene Woche auch den Sportlichen Leitern der DEL-Clubs vorgetragen. Dort zeichnet sich eine Tendenz für eine Mehrheit zur Ausländerreduzierung ab. «Das ist richtig, dass der DEB-Sportdirektor so ein Thema anschiebt», sagte Nürnbergs Manager André Dietzsch. «Den Plan, die Nationalmannschaft besser zu machen, den haben DEL und DEB irgendwann mal gemeinsam verabschiedet. Da ist die letzten Jahre dann aber weniger passiert.»

Demnach sei eine Reduzierung von neun auf acht Ausländerlizenzen pro Spiel zur neuen Saison realistisch. «Es wurde laut darüber nachgedacht», meinte Dietzsch. In den folgenden Spielzeiten soll die Stellenanzahl dann weiter sinken. Der DEB wünscht sich spätestens bis 2026 eine Reduzierung auf sechs Stellen, eine schnelle Umsetzung sei aber wünschenswert. Ein Konzept soll zeitnah von DEL-Managern sowie Zweitliga- und DEB-Vertretern ausgearbeitet werden.

Einen entsprechenden Vorschlag müssten die Gesellschafter der Clubs beschliessen. Auf dieser Ebene ist die Zurückhaltung zwar noch grösser, doch folgen die Gesellschafter in der Regel den Empfehlungen der Manager. Augsburgs Haupt-Gesellschafter Lothar Sigl bezeichnete Schaidnagels Vorstoss als «populistisch». Gerade die Club-Führungen fühlen sich vom DEB-Vorstoss überrollt. Meister Adler Mannheim untersagte seinen Spielern gar, sich zu dem Thema zu äussern. Ein Sprecher blockte Fragen nach dem 3:0 am Sonntag gegen Bremerhaven ab.

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