Virologe über Olympia: «Ich würde zur Verschiebung raten»

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Deutschland,

Der Virologe Martin Stürmer hält das Festhalten an den Olympischen Spielen in Japan für keine gute Idee.

Virologe Martin Stürmer ist für eine Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio. Foto: Stürmer/privat/dpa
Virologe Martin Stürmer ist für eine Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio. Foto: Stürmer/privat/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Olympischen Spiele sollen am 23. Juli in Tokio eröffnet werden.
  • Virologe Martin Stürmer rät dennoch von einer Austragung ab.

Der Virologe Martin Stürmer spricht sich gegen eine Olympia-Austragung in diesem Jahr aus. «Ich kann die Athleten sehr gut verstehen, ich kann den Zwiespalt verstehen. Aber ich würde wirklich zur Verschiebung raten», sagt Stürmer im «Morgenmagazin» des ZDF.

Internationales Olympisches Komitee
Die um ein Jahr verschobenen Sommerspiele sollen am 23. Juli in Tokio eröffnet werden. - dpa

Das weltweite Infektionsgeschehen sei «sehr unkontrollierbar» und auch die Hygienekonzepte seien nur schwer durchzusetzen. Die Sportarten finden mal im Freien, mal in der Halle, mal im engen Kontakt statt, wie Stürmer bemerkt.

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«Das ist so divers. Da wird es extrem schwierig, da ein einheitliches Konzept zu machen. Ich kann mir das ehrlich gesagt gar nicht gut vorstellen, wie das funktionieren soll», sagt der Wissenschaftler.

Athleten treten Reise nach Japan auf eigenes Risiko an

Der Fechter Max Hartung, Vorsitzender der Athletenkommission im Deutschen Olympischen Sportbund, will an den Spielen teilnehmen. Wie er im «Morgenmagazin» bekräftigt.

«Ich will klar sagen, dass ich die Bedenken natürlich ernst nehme. Und die Sorgen der japanischen Bevölkerung nachvollziehen kann.» Es sei keine leichte Situation, bekräftigte Hartung.

Max Hartung schach
Für Athletensprecher Max Hartung werden die Aktiven bei Olympia in Tokio angesichts der Corona-Pandemie eine grosse Last zu tragen haben. Foto: Guido Kirchner/dpa - dpa-infocom GmbH

Die Athleten treten die Reise nach Japan wie alle Beteiligten der Sommerspiele auf eigenes Risiko an. Wie es im erstmals im April veröffentlichten Handbuch der Organisatoren heisst. Eine entsprechende Einverständniserklärung hat Hartung noch nicht unterschrieben.

Das komme aber bald auf ihn zu, sagte er. Den Zwiespalt beschreibt er so: am Ende haben die Athleten nur die Wahl, entweder hinzufahren und zu unterschreiben oder es sein zu lassen. «Und das ist immer eine schwierige Situation, weil es nie eine wirkliche Freiwilligkeit gibt», sagte Hartung.

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